Rheinpfalz Die Bademantel-Modenschau

Schon beim Neujahrsempfang trat Felix Kupper im Bademantel auf.
Schon beim Neujahrsempfang trat Felix Kupper im Bademantel auf.

Fasnacht ist bekanntlich seit Aschermittwoch vorbei. Am kommenden Montag, 14.45 Uhr, könnten im Sitzungssaal der Kreisverwaltung, in dem der Kreisausschuss tagt, jedoch Vinninger Bürger im Bademantel erscheinen. Denn Ortsbürgermeister Felix Kupper, bekannt für außergewöhnliche Aktionen, rührt kräftig die Werbetrommel für eine „Bademantel-Modenschau“.

Hintergrund ist die von ihm forcierte Wiederbelebung des seit Juni 2007 geschlossenen Schulschwimmbades in Vinningen. Eine Spende über 115 Euro ist der Auslöser der komödiantischen Einlage mit ernstem Hintergrund, zu der Kupper aufgerufen hat. Die besagten 115 Euro wurden beim Neujahrsempfang in Vinningen im Januar gesammelt. Schon damals war Kupper im Bademantel erschienen. Der Verwendungszweck des Geldes: „Wiederbefüllung des Schulschwimmbades“. Die Spende wurde dem Kreis zur Genehmigung vorgelegt. Der Kreisausschuss wird sie am Montag aber wohl ablehnen. Die Begründung: „Zur Befüllung müsste das Schulschwimmbad grundlegend saniert werden. Aufgrund der voraussichtlichen Kosten (...) ist diese Maßnahme ohne Haushaltsansatz nicht möglich“. Weiter heißt es, es sei unwahrscheinlich, dass die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion diesen Haushaltsansatz genehmige. Der defizitäre Kreishaushalt erlaube keinen Spielraum bei freiwilligen Ausgaben. Die Ablehnung möchte Kupper aber verhindern. „Es ist mir bewusst, dass die Spende nicht reicht, um das Licht einzuschalten“, stellt Kupper fest. Es stelle sich aber die grundsätzliche Frage, ob der Kreis willens sei, den Kindern in Zukunft einen Schwimmunterricht zu ermöglichen, wie er im Teilrahmenplan der Grundschulen vorgesehen ist, oder nicht. Derzeit betätigten sich die Lehrer der Konrad-Adenauer-Schule bei einer Doppelstunde Schwimmunterricht 20 Minuten lang als Schwimmlehrer und 70 Minuten als Betreuer bei der Busfahrt zum Schulschwimmbad Lemberg, so Kupper. Der Argumentation der Verwaltung, das Schwimmbad sei zum Schulbetrieb nicht erforderlich, vermag Kupper nicht zu folgen: „Das stimmt, wenn man die Folgen für die Kinder und die Gesellschaft nicht berücksichtigt.“ Die Bevölkerung unterstütze die Wiederbefüllung ebenfalls, wie im Jugendworkshop im Rahmen der Dorfmoderation gefordert.

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