Pirmasens Der Verkehr rollt wieder

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Auch Straßenunterhalt geht ins Geld: 3,3 Millionen Euro hat die neue Strecke zwischen Kettrichhof und Erlenbrunn gekostet, die seit gestern wieder frei befahrbar ist. Das ist eine Entlastung für die Niedersimter, die während der Sperrung doppelt belastet waren. Die Bürgerinitiative Niedersimten nutzte die Freigabe, um auf ihre Forderung nach einer Ortsumgehung aufmerksam zu machen.

Eine Forderung, die Gehör fand. Wirtschaftsstaatssekretär Andy Becht kam gerade von einem Spatenstich für die Ortsumgehung Impflingen in der Südpfalz, wo mit mehr als 15.000 Autos am Tag die Verkehrsbelastung deutlich höher ist als auf der Kreisstraße bei Erlenbrunn und der Niedersimter Ortsdurchfahrt zusammen. In zwei Wochen werde sein Ministerium mit den Niedersimtern über ihr Anliegen sprechen, versprach Becht, der gestern betonte, dass für das Wirtschaftsministerium der Straßenbau eine der höchsten Prioritäten habe. Ohne Mobilität gebe es keine Freizügigkeit und damit auch keine Freiheit, so Bechts Ansicht. Unter dem FDP-Verkehrsminister Volker Wissing werden 600 Millionen Euro in den Straßenbau gesteckt, versprach Becht. „Man wird merken, dass im Land gebaut wird.“ Wobei viel in den Straßenunterhalt fließen wird, wie Landrat Hans-Jörg Duppré verdeutlichte. Bei den 260 Kilometer langen Kreisstraßen in der Südwestpfalz habe sich ein erheblicher Investitionsstau angehäuft, monierte Duppré, der auf Unterstützung des Landes bei dessen Bewältigung hofft. Ein Beispiel für Investitionsstau war auch die Kreisstraße zwischen Erlenbrunn und Kettrichhof. Wegen erheblicher Straßenmängel war die Geschwindigkeit schon drastisch abgesenkt worden. Die K4 habe nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprochen, sagte der Pirmasenser Oberbürgermeister Bernhard Matheis, der mahnte, nach der K4 jetzt auch die Umgehung Niedersimten ins Visier der Straßenplaner zu nehmen. Die im Bereich der Stadt Pirmasens K4 genannte Straße wird auf Kreisgebiet zur K7. 3,5 Kilometer misst die Strecke, wovon 2,7 Kilometer zur Stadt gehören. Die musste mit 2,8 Millionen Euro auch den Löwenanteil des Ausbaus tragen. Der 800 Meter lange Teil auf Kreisgebiet kostete nur 420.000 Euro, wie der Leiter des Landesbetriebs Mobilität, Richard Lutz, gestern vorrechnete. Das Land unterstützte den Ausbau mit insgesamt zwei Millionen Euro. Außerdem ausgebaut wurde die K8, die als Stichstraße von der K4 zum Rodalber Hof abzweigt. Dieser Abschnitt kostete 100.000 Euro und wurde vom Kreis komplett bezahlt. Alle Wünsche der beteiligten Kommunen konnten bei dem Projekt nicht erfüllt werden. „Wir hätten gerne einen Radweg gehabt“, meinte gestern der Pirmasenser Baudezernent Michael Schieler. Die Strecke ist Teil des deutsch-französischen Radwegs von Pirmasens nach Bitsch. Auf städtischem Gebiet wurde neben der K4 auch teilweise ein Wirtschaftsweg erstellt, der den Anschluss an einen Radweg nach Niedersimten darstellt. Einen komplett die Straße bis Kettrichhof begleitenden Radweg gibt es aber nicht. Die Verkehrsbelastung der Kreisstraße sei nicht hoch genug für einen Radweg, meinte der LBM-Chef. Dazu müssten mindestens 2500 Fahrzeuge pro Tag hier unterwegs sein. Außerdem fehle die Eintragung in das großräumige Radwegenetz. |kka

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