Rheinpfalz Der Natur näher gekommen

Wie wird der Baum richtig gepflanzt? Die Schüler schauen genau hin.
Wie wird der Baum richtig gepflanzt? Die Schüler schauen genau hin.

Im Rahmen des EU-Projektes „Life Biocorridors“, das ein grenzüberschreitendes ökologisches Netzwerk im Biotopverbund Pfälzerwald-Nordvogesen schaffen will, wurde auf dem Petersbächler Feld eine neue Streuobstwiese angelegt. Schüler der Oberwerkstufe der Pirminiusschule halfen dabei.

Auf dem Feld am Ortsausgang wuselt es um 9 Uhr vor Menschen. Mit Begeisterung verteilen Jugendliche 20 junge Bäume, dazu Pflanzpfosten, Zaunpfosten, Wühlmauskörbe, Verbissschutz und Hornspäne. Dabei vergessen sie fast ihr Frühstück. Danach geht es ans Graben. Zu zweit oder zu dritt wird gebuddelt, bis die Löcher tief und breit genug sind. Unter Anleitung von Sabine Hoos vom Biosphärenreservat, von Feldeigentümer Erwin Würth und mit Unterstützung der Lehrkräfte Heike Wucher, Simone Ernst und Katharina Würth werden dann die ersten Bäume gepflanzt und mit dem Erdbohrer die Löcher für die Pfosten des Schutzzaunes angelegt. Trotz Regens bleibt die Stimmung gut. Chantal, Sophia, Justin, Alexander, Denis, Achmad, Jonas und Angelina haben ihre helle Freude an der Bewegung und Arbeit an der frischen Luft. Zu erleben, wie man Bäume pflanzt, finden alle zwar anstrengend, aber interessant, hatten sie doch zuvor in der Schule den Sinn von Streuobstwiesen schon kennen gelernt. Am Ende werden unter dem Regenschirm noch Würstchen gegrillt, bevor sich die Mannschaft gegen 12.30 Uhr nass, müde, aber glücklich, auf den Rückweg nach Pirmasens macht. „Das war ein besonderer Tag heute“, sagt Sabine Hoos, Koordinatorin des Projektes „Life Biocorridors“; „wir haben nicht nur Bäume gepflanzt, sondern auch Wissen weitergegeben, welche Arbeit nötig ist, um am Ende gute Produkte zu erhalten“. Auch Würth ist nass und dreckig, aber begeistert: „Ich trinke gerne meinen eigenen Apfelsaft und esse gerne meine eigenen, ungespritzten Äpfel, das ist mir dann eben die viele Arbeit wert“, erzählt er. 20 regionale Sorten Apfelbäume haben am Ende des Tages ihren neuen Standort gefunden. Würth stelle dafür seine Fläche zur Verfügung und verpflichte sich, die Bäume 18 Jahre lang zu pflegen, erklärt Hoos, im Gegenzug erhalte er das Material. Interessenten, die bereit sind, Bäume zu pflanzen und für 18 Jahre Verantwortung zu übernehmen, könnten sich bei ihnen melden, sagt sie, es gebe noch Bäume. Außer der Wiederherstellung von Streuobst-, Mager- und Feuchtwiesen gehören zum „Life Biocorridors“-Projekt die Ausweisung von Altholzinseln und die Herstellung der Durchgängigkeit von Gewässern. Kontakt: Sabine Hoos (Projektkoordination), Telefon 06391/ 8668094.

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