Pirmasens Das ist keine Satire

Auf dem Schlossplatz ist für Samstag eine Demonstration gegen Rassismus geplant.
Auf dem Schlossplatz ist für Samstag eine Demonstration gegen Rassismus geplant.

Wegen der rassistischen Übergriffe auf zwei Äthiopier am vorvergangenen Wochenende ist für Samstag nun eine Demonstration unter dem Motto „Rassismus hat in Pirmasens keinen Platz“ geplant. Mittlerweile hat sich auch OB Markus Zwick (CDU) zu dem Vorfall geäußert.

Die Demonstration findet von 11 bis 12 Uhr auf dem Schlossplatz statt. Angemeldet wurde sie von „Der Partei“. Die Gruppierung, die seit Mai im Stadtrat sitzt, will nach eigenen Angaben auf diese Weise ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Stadtratsmitglied Florian Kircher (Partei) betonte, die Veranstaltung sei ausdrücklich keine Satire. „Dafür ist das Thema viel zu ernst.“ Seine politische Gruppierung wolle Flagge zeigen gegen Ausländerfeindlichkeit. Der genaue Ablauf stehe noch nicht fest, aber es solle ein oder zwei Reden geben, sagte Kircher gestern. Die Stadt teilte auf Anfrage mit, dass Beigeordneter Denis Clauer (CDU) die Stadtspitze bei der Demonstration vertrete. Kircher hofft auf möglichst viele weitere Teilnehmer. Nachdem seitens der Stadtspitze über Tage nichts zu dem Vorfall zu hören war, bei dem zwei Äthiopier von drei Deutschen durch die Fußgängerzone gehetzt und anschließend attackiert wurden, gibt es nun eine Stellungnahme von OB Markus Zwick. Er verurteilt darin den Übergriff scharf: „Als Oberbürgermeister distanziere ich mich entschieden von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in unserer Stadt! Es ist absolut unerträglich und intolerabel, wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe zu Opfern von Ausgrenzung und Gewalt werden.“ Es könne und dürfe nicht sein, dass Bürger in der Stadt Angst vor gewalttätigen Übergriffen haben müssen. Dies gelte für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen. Der CDU-Politiker will zugleich dem Eindruck entgegentreten, Pirmasens sei eine fremdenfeindliche Stadt und solche Übergriffe stünden hier auf der Tagesordnung. Pirmasens sei vielmehr eine tolerante und menschenfreundliche Stadt. Im Zusammenhang mit der Zuzugssperre, die leicht hätte fehlinterpretiert werden können, habe die Stadt für dieses enorme Engagement überregionale Anerkennung erfahren, schreibt Zwick. Und entgegen mancher subjektiven Einschätzung sei Pirmasens für die Bürger eine sehr sichere Stadt. Die Stadtgesellschaft trete seit vielen Jahren aktiv für Toleranz und gegen Extremismus ein. Es sei eine „unbestrittene und traurige Realität“, dass es auch in Pirmasens und der Südwestpfalz gewaltbereite und radikale Ideologen gibt. „Man tut uns aber Unrecht, wenn man aus verachtenswürdigen Einzelfällen darauf schließen würde, es handele sich hier um ein spezifisches Problem dieser Stadt oder der Region. Als OB ist meine Überzeugung: Pirmasens ist eine Stadt der Toleranz!“

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