Pirmasens Das Festival der Kirchenmusik

Das Ensemble Expectate aus Ludwigshafen, hier bei einem Konzert in der Dreifaltigkeitskirche im Hemshof, nimmt in diesem Jahr zu
Das Ensemble Expectate aus Ludwigshafen, hier bei einem Konzert in der Dreifaltigkeitskirche im Hemshof, nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal an den Rosenberger Musiktagen teil.

Die Rosenberger Musiktage haben eine eigene kleine Erfolgsgeschichte geschrieben, von der in diesem Jahr das 22. Kapitel aufgeschlagen wird. Dabei wird die vierteilige kirchenmusikalische Konzertreihe 2018 mit einigen Neuerungen aufwarten.

Die Rosenberger Musiktage sind eines der größten Festivals in der Region – zumindest was die Kirchenmusik betrifft. Und so freut sich Volker Sehy, Direktor von Maria Rosenberg, über den von Jahr zu Jahr größer werdenden Besucherzuspruch, der Publikum auch von weit außerhalb der Region nach Waldfischbach-Burgalben auf den Rosenberg zieht. Das liege, so Sehy, an dem bewährten Konzept und dem stets hochen musikalischen Niveau, das durch eine Mischung aus bekannten Ensembles der Region und renommierten musikalischen Gästen von weiter weg gewährleistet werde. Dennoch, so Sehy, brauche auch Tradition immer wieder neue Impulse, um nicht zu erstarren. Zwei Neuerungen wird es daher in diesem Jahr geben. So werden für den Besuch der Konzerte keine Eintrittsgelder erhoben – und das, wie Sehy betont, bei gleichbleibendem musikalischen Niveau. Die Eintrittspreise seien zwar auch früher nie hoch gewesen, haben nach Sehys Erkenntnis aber doch manche Musikinteressierte abgehalten, ein Konzert zu besuchen. Die Kirche habe aber, so Sehy weiter, den Auftrag, Menschen die Türen weit aufzumachen, also auch denjenigen den Besuch der Konzerte zu ermöglichen, die sich den Eintritt nicht leisten können. Von all denen, die es sich finanziell leisten können, werde nach den Konzerten eine Spende erbeten. Die zweite Neuerung der Rosenberger Musiktage betrifft die Terminierung der Konzerte. Was bislang sehr gestrafft war, verteilt sich nun von März bis Juni über mehrere Monate. Durch diese Entflechtung der Termine lasse sich auch, so Sehy, angelehnt an das Kirchenjahr, das musikalische Repertoire vergrößern. Das erste Konzert am Sonntag, 18. März, wird sich zum Beispiel der Passionszeit widmen, das Konzert am 21. Mai erklingt zur Festtagsmesse am Pfingstmontag. Und ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt sei, so Sehy, „dass wir so nicht der Fußballweltmeisterschaft in die Quere kommen“. Die Zahl der Konzertbesucher in den Vorjahren sei mit 80 bis 120 Personen konstant geblieben. Unverändert ist auch der Etat der vierteiligen Konzertreihe von etwa 8000 Euro. Auffällig sei, so Direktor Sehy, das große Interesse von Musikern und Sängern, die sich um eine Teilnahme an den Rosenberger Musiktage bewerben: „Wir könnten sogar schon die Planungen für das kommende Jahr abschließen.“ Zum Auftakt der 22. Rosenberger Musiktage 2018 gastiert der Kammerchor Coro Piccolo aus Ludwigshafen in der Wallfahrtskirche – ein Ensemble, das schon einmal auf dem Rosenberg aufgetreten ist. Das Programm mit Werken von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann passt, laut Sehy, sehr gut in die Passionszeit. Und: Dieses Programm mit Klassikern der evangelischen Kirchenmusik unterstreicht den ökumenischen Akzent der Konzertreihe, was, so Sehy, „mir sehr wichtig ist“. Der Coro Piccolo ist der Kammerchor des Stadtdekanates Ludwigshafen und wurde 1998 von Georg Treuheit gegründet. Er macht qualitativ hochwertige Chormusik in kleiner Besetzung und besteht aus Sängerinnen und Sängern, die überwiegend stimmlich geschult sind und über ein großes Klangpotenzial verfügen. Mit einem der besten Männerchöre der Region geht es am 22. April in der Wallfahrtskirche weiter. Der Hermersberger Männergesangverein 1876 Frohsinn und sein Frauenprojektchor unter der Leitung von Willi Müller singen Werke unter anderem von Adrian Snell, Franz Schubert, Johannes Brahms, Wilhelm Heinrichs und Arnold Kempkens. Am Pfingstmontag, 21. Mai, ist in die Festtagsmesse auch wieder ein Konzert eingebunden, so wie es von Anfang an zum Konzept der Musiktage gehörte. In diesem Jahr singt das Ensemble Expectate aus Ludwigshafen zum ersten Mal auf dem Rosenberg. Das aus Männerstimmen bestehende Ensemble beschäftigt sich intensiv mit dem Gregorianischen Choral und früher Mehrstimmigkeit. Dabei orientiert es sich an zum Teil über 1000 Jahre alten Handschriften. Die derzeit zwölf Mitglieder unter der Leitung von Markus Braun kommen aus der gesamten Rhein-Neckar-Region. Den Abschluss der 22. Rosenberger Musiktage gestaltet am Sonntag, 10. Juni, die Rosenberger Kantorei, die seit Februar 2015 besteht. Im Wesentlichen haben sich hier Sängerinnen und Sänger des früheren Kammerchores Pirmasens zusammengefunden. Der Chor hat in Maria Rosenberg seinen Standort und möchte geistliche Chormusik auf gutem Niveau pflegen. Mitwirkende an dem Konzert sind unter der Gesamtleitung von Manfred Degen auch der Organist Gernot Gölter, der Pianist Matthias Leiner, der Trifelschor Annweiler und die Redener Melodiker. Im Mittelpunkt des Programms steht Charles Marie Widors Messe für zwei Chöre und zwei Orgeln. Neben anderen Chorwerken erklingen auch Kompositionen von John Rutter mit Klavierbegleitung. Zu den Traditionen der Rosenberger Musiktage gehört auch, dass nach einem der Konzerte zu einem gespendeten Imbiss geladen wird. In diesem Jahr gibt es diesen Imbiss nach dem Konzert der Rosenberger Kantorei am 10. Juni. Auch dafür ist der Eintritt frei. Die Konzerte —Sonntag, 18. März, 19 Uhr: Kammerchor Coro Piccolo, Ludwigshafen. —Sonntag, 22. April, 19 Uhr: Männergesangverein 1876 Frohsinn, Hermersberg. —Pfingstmontag, 21. Mai, 10 Uhr: Festtagsmesse mit dem Ensemble Expectate, Ludwigshafen. —Sonntag, 10. Juni, 19 Uhr: Rosenberger Kantorei.

Zu den musikalischen Gästen, die schon wiederholt auf dem Rosenberg aufgetreten sind, gehört der Kammerchor Coro Piccolo, der eb
Zu den musikalischen Gästen, die schon wiederholt auf dem Rosenberg aufgetreten sind, gehört der Kammerchor Coro Piccolo, der ebenfalls aus Ludwigshafen stammt.
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