Pirmasens „Bounce“ lässt Herzen der weiblichen Fans höher schlagen

„Bounce“-Frontmann Oliver Henrich
»Bounce«-Frontmann Oliver Henrich

Seit dem Exefest 2016 ist die „Bon Jovi“-Tributeband „Bounce“ ein musikalischer Stammgast in Pirmasens. Spielte das Quintett aus dem Düsseldorfer Raum Anfang vorigen Jahres noch vor 200 Fans, was auch nicht gerade ein toller Besuch war, so fanden am Freitag nur etwa 120 Fans den Weg ins Quasimodo.

Die meisten Konzertbesucher waren Frauen – das ist beim Original aus den USA nicht viel anders. Dutzende standen dicht gedrängt und erwartungsfroh an der Absperrung, um ja keine Pose von „Bounce“-Sänger Oliver Henrich, dem deutschen Jon Bon Jovi, zu verpassen. Nach einem obligatorischen Instrumentalintro stieg die Band überraschend mit dem an Johnny Cash erinnernden „Last Man Standing“ ein, ließ mit „One Wild Night“ aus dem „Crush“-Album den ersten richtigen Hit folgen, bevor mit „Bad Medicine“ ein weitere Höhepunkt aus den legendären 1980er Jahren folgte. Die Anwesenden applaudierten nach diesem gelungenen Dreierpack am Stück lautstark und honorierten so die unbändige Spielfreude, die „Bounce“ schon zu Beginn servierten. Henrich bedankte sich und begrüßte das Publikum sehr sympathisch. „Bounce“ besteht aus absoluten Profis und ließ sich den enttäuschenden Konzert-Besuch zu keiner Sekunde anmerken. Normalerweise ist das Quintett gewohnt, in komplett ausverkauften Clubs ab 500 Zuschauern aufwärts zu spielen. Nichtsdestotrotz drehte die Gruppe auf, als wäre das „Quasimodo“ bis unters Dach besetzt. Instrumental war das Gebotene kaum vom Original zu unterscheiden und Frontmann Henrich nutzte die komplette Bühnenfläche für seine Sprints, Mikrofonständerakrobatik und Jon Bon Jovi-typische Posen mit und ohne seine Bandkollegen reichlich aus. Oftmals warf er sich gar weitersingend vor den begeisterten Fans auf die Knie. Von seinem äußeren Erscheinungsbild geht Henrich glatt als junge Version von Jon Bon Jovi durch und stimmlich kommt er diesem ebenfalls unfassbar nahe. Aber was noch wichtiger ist: Von der gegenwärtigen Bühnenagilität Henrichs ist der doch schon 56-jährige Superstar aus New Jersey mittlerweile meilenweit entfernt. Der hyperaktive Frontmann von „Bounce“ hat generell eine sehr positive Ausstrahlung und mittlerweile viel Bühnenerfahrung. Er band die Musikfreunde immer wieder durch diverse Mitsingspielchen gekonnt in das Konzert mit ein. So fühlten sich diese als Teil der Show und waren durchweg begeistert. Gitarrist Jens Rösel ist ebenfalls ein absoluter Könner seines Fachs, was er vor allem bei etlichen Soli unter Beweis stellte. Insbesondere bei „Dry County“ und „Wanted Dead Or Alive“, bei denen auch Henrich unterstützend zur Gitarre griff, demonstrierte er sein enormes Talent und Feeling. Johannes E. Brunn spielte tadellos und songdienlich seinen Keyboard-Part herunter und die Rhythmusabteilung mit Schlagzeuger Olav Quick und einem nicht näher vorgestellten Ersatzmann für den verhinderten etatmäßigen Bassisten Tom Müller harmonierte und groovte ebenfalls bestens. Als weitere Höhepunkte einer imposanten und viel Laune machenden Show müssen das zehnminütige Epos „Dry County“ vom 1992er „Keep The Faith“-Album, der schon erwähnte Klassiker „Wanted Dead Or Alive“, das kernige „Have A Nice Day“ sowie der flotte Ohrwurm „Born To Be My Baby“ genannt werden. Beim furiosen „Runaway“, der einstmals allerersten Bon Jovi-Hitsingle von 1984, war dann das eigentliche Konzertende erreicht, doch naturgemäß wurde „Bounce“ nicht ohne Zugaben von der Bühne gelassen. Die gab es dann auch in Form des unverzichtbaren „Livin’ On A Prayer“ und der immens populären Ballade „Bed Of Roses“. Die wurde lautstark mitgesungen und ließ die Herzen der vielen weiblichen Fans, vor allem derer in der ersten Reihe, schier dahinschmelzen. Fazit: „Bounce“ überzeugte mit einem höchst authentischen, superben und mehr als zweistündigen Konzert die Fans im „Quasimodo“ vollends.

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