Pirmasens Bis zum Ende alles offen

Ergatterte am Sonntag einen Teampunkt: Luisa-Marie Neu.
Ergatterte am Sonntag einen Teampunkt: Luisa-Marie Neu.

«PIRMASENS.» Rasse, Klasse, Spannung und eine tolle Stimmung – das DKBC-Frauen-Bundesligaspiel zwischen dem ESV Pirmasens und dem NBC-Pokalsieger KC Schrezheim bot alles, was das Keglerherz begehrt. Nachdem die Nerven der Fans beider Lager strapaziert wurden, bezwangen die Eisenbahnerinnen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung den Tabellendritten von der Ostalb mit 6:2 (3405:3346 Kegel).

Ehe es losging, musste beide Seiten kurzfristig umstellen. Beim ESV hatte Marie-Luise Scherer, bei Schrezheim die mehrmalige Weltmeisterin Simone „Sissi“ Schneider wegen Krankheit abgesagt. „Respekt vor meinen Mädels, wie die gekämpft haben, war schon phänomenal. Keine hat nach Sätzen verloren. Nach unserer großartigen Serie können wir beruhigt nach Poing fahren“, sagte eine sichtlich erfreute ESV-Spielertrainerin Nicole Winicker. Der Beginn war auf beiden Seiten durch große Spielfreude geprägt. Dabei lieferte Luisa-Marie Neu ihrer Gegnerin Verena Schupp einen Kampf auf Biegen und Brechen. Nachdem sie nach drei Bahnen trotz 444:441 Kegel mit 1:2 in Rückstand geriet, glich sie in den letzten vier Würfen aus und ergatterte den ersten Teampunkt (583:558). Dies war der gesundheitlich angeschlagenen Alisa Bimber nicht vergönnt, die in der serbischen Nationalspielerin Sabina Sokac die stärkste Gästespielerin erwischte. Obwohl Sokac phänomenal (162/175) begann, hielt Bimber lange dagegen. Doch die Serbin stibitzte mit 605:575 Kegel den Teampunkt. Weniger Widerstand verspürte Alena Bimber, die ihre Gegnerin Daniela Weber beim 3:1 (567:519) im Griff hatte. Zum Sieg mussten die ESV-Frauen nach 2:1-Punkten und einem Plus von 43 Kegeln in Hälfte zwei noch ein Duell gewinnen und – für die zwei Zusatzpunkte – den Kegelvorsprung halten. Nach drei heiß umkämpften Sätzen lagen Nicole Winicker (-2 Kegel) und Sara Scherer (-14) vor den letzten 30 Wurf mit 1:2-Sätzen gegen Laura Runggatscher und Kathrin Lutz zurück, bei Kegelgleichstand (420:420) führte Sarah Freyler mit 2:1 gegen Saskia Barth. Von einem 6:2 bis zu einem 2:6 war noch alles drin. Freyler kämpfte gegen die scheinbar übermächtige Nationalspielerin um jeden Kegel, verlor aber nach Satzausgleich wegen der weniger erzielten Kegel (542:552). Doch der ESV hatte noch immer zwei Eisen im Feuer, und Winicker erledigte ihre Aufgabe großartig. Unter größter Bedrängnis räumte sie zweimal (20./22. Wurf) die halbe „Fernsehstellung“ und setzte einen Neuner darauf. So glich sie zum 2:2 aus und gewann über die Kegel (576:554). Damit war klar, dass der ESV zumindest einen 5:3-Sieg sicher hatte. Doch es kam noch besser: Trotz Kegelrückstandes rang Scherer ihre bis dato glänzend kämpfende Gegnerin mit 137:119 nieder. Das war der Ausgleich und über die mehr erzielten Kegel (562:558) sorgte sie für einen 6:2-Sieg. Nach der Heimniederlage von Erlangen-Bruck gegen Poing führt Pirmasens nun mit 13:11 Punkten als Vierter das Mittelfeld der Tabelle an. SO SPIELTEN SIE ESV Pirmasens – KC Schrezheim 6:2 (13:11 Satzpunkte, 3405:3346 Kegel). Luisa-Marie Neu – Verena Schupp 2:2 (583:558), Alisa Bimber – Sabina Sokac 2:2 (575:605), Alena Bimber – Daniela Weber 3:1 (567:519), Nicole Winicker – Laura Runggatscher 2:2 (576:554), Sara Scherer – Kathrin Lutz 2:2 (562:558), Sarah Freyler – Saskia Barth 2:2 (542:552).

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