Pirmasens Ausgesprochen experimentierfreudig

Filomena Höh hat ihre Zufallskompositionen mit Klarlack geometrisch gefasst.
Filomena Höh hat ihre Zufallskompositionen mit Klarlack geometrisch gefasst.

Großen Zuspruch erntete die Einzelausstellung der Pirmasenser Malerin Filomena Höh im Waldfischbacher Heimatmuseum. Am Wochenende wurde wegen der guten Besucherzahlen noch mal extra geöffnet. Das Publikum nahm die Gelegenheit wahr, sich über die Farbkompositionen der Malerin zu informieren sowie eines der extrem günstigen Aquarelle zu kaufen.

Mit Filomena Höh präsentierte sich eine sehr vielfältige Malerin in den Räumen des Heimatmuseums. Die Art der Hängung war gewöhnungsbedürftig. Höh hat offenbar aus ihrem halben Lebenswerk alles mitgebracht, was irgendwie an die Wände zu bekommen war. Auch wenn Museumsleiter Norbert Schnauber, der sehr angetan von der Qualität der Höhschen Malerei ist, sein Museum im Erdgeschoss weitgehend leergeräumt hatte: Die Wirkung einer richtigen Kunstausstellung wollte sich aus dem Sammelsurium nicht ergeben. Im Mittelpunkt der Ausstellung standen die großformatigen Gemälde, bei denen Höh den Farben weitgehend freien Lauf lässt. Die magischen Momente, wenn sich Farben mit unterschiedlichen Bindemitteln mischen oder auch nicht, hat Höh auf ihren Bildern quasi eingefroren und mit wenigen, gezielt gesetzten Strichen akzentuiert. Die in dicken Farbkrusten auftrocknende Farbe spielt die Hauptrolle auf diesen Bildern. Bei der Serie „Meditation“ überließ Höh die Leinwand fast ganz dem Spiel des Zufalls. In einer anderen Serie wurde die Zufallskomposition mit unterschiedlich dicken Linien geometrisch gefasst, wobei die Linien nur bei einem bestimmten Lichteinfall zu sehen sind, da sie aus Klarlack bestehen. In einer weiteren Serie hat Höh mit Glasmalfarben auf Glasscheiben experimentiert und diese mit Abstand vor einer weiteren Scheibe installiert. Das Licht und die Farbe sind hier ganz rein. Allein das kleine Format verhindert die richtige Wirkung. Überhaupt präsentierte sich Höh als experimentierfreudige Malerin, die auch ungewöhnliche Materialien in die Malerei integriert. In einem Gemälde wurden sogar farbige Glassplitter in die Farbe geklebt. Die als Dozentin bei der Pirmasenser Volkshochschule und Kreisvolkshochschule tätige Malerin zeigte im Heimatmuseum auch Beispiele ihrer naturalistischen Malerei. Besonders die Acrylgemälde, bei denen die Malerin den Bildeffekt durch dick aufgetupfte Farbe erzielt, ziehen hier den Blick der Betrachter auf sich. Waldwege und Teichbilder sind auf diese Art entstanden, die aus sich heraus leuchten und richtig gelungen sind. Bei der gestern beendeten Ausstellung erlebten die Aquarelle der Malerin großen Zuspruch. Die für gerade mal 25 Euro verkauften Originalgemälde wurden gerne gekauft. Überhaupt verwundert, dass Höh ihre Werke zu Preisen verkauft, die nur einen Bruchteil dessen betragen, was ihre Schüler bereits verlangen.

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