Pirmasens Auf einer musikalischen Reise nach Irland

Die Band „Ceili“ mit (von links) Leonie Schalk, Katja Lojer, Steffen Korf, Klaus Stocker, Cornelia Lojer, Björn Stando und Katha
Die Band »Ceili« mit (von links) Leonie Schalk, Katja Lojer, Steffen Korf, Klaus Stocker, Cornelia Lojer, Björn Stando und Katharina Blaszczok beim Konzert in Fischbach.

Vier Stunden Musik, vorgetragen mit Herzblut – das hat die Band „Ceili“ im ausverkauften Saal des Fischbacher Biosphärenhauses bei ihrem vierten Irish Folk Festival am Wochenende geboten.

Beeindruckt hat die Formation um Frontmann Steffen Korf (Gitarre, Gesang, Bodhrán) nicht nur mit leidenschaftlicher Musik, sondern auch mit der Vielfalt an Instrumenten, die zum Einsatz kamen: Katja Lojer (Flöten, Uillean Pipes, Cello), Björn Stando (Percussion, Gesang), Katharina Blaszczok (Geige, Gesang), Cornelia Lojer (Flöten, Querflöte), Leonie Schalk (Kontrabass, Querflöte) und Klaus Stocker (Gitarre) zogen alle Register, um ihr Publikum zu begeistern. Mitsingen und Mittrommeln war dabei ausdrücklich erlaubt. Bei einigen Liedern forderte Korf, der den Abend moderierte, das Publikum geradezu heraus, den Rhythmus auf den Tischen mitzuklopfen und mit den Füßen mitzustampfen. Zu Gehör gebracht wurden traditionelle irische Lieder, wie man sie auf der Insel auch in einem Pub oder beim Wohnzimmerkonzert zu hören bekommt. Sehnsuchtsvolle Klänge, die vom Heimweh der ausgewanderten Iren erzählen, von der Geschichte des Landes, von Liebe und Whiskey. Und bei den Reels, diesen ursprünglich aus Schottland stammenden Tanzliedern, die schon schnell beginnen, sich zu einem Tempo steigern, bei dem die Finger scheinbar über Flöten, Cahon und Gitarren fliegen, erreichte die Stimmung im Saal immer wieder neue Höhepunkte. Als Gäste hatte sich „Ceili“ die „K-Town Pipe Band“ eingeladen. Die Band aus Kaiserslautern brachte mit acht Dudelsäcken und einem Drummer typisch schottische Highlandklänge auf die Bühne. Neben bekannteren Melodien wie „Scotland The Brave“ oder „Should Auld Acquaintance“ ließen die Musiker unter anderem mit zahlreichen Soli vor dem inneren Auge der Besucher die Hügel der schottischen Highlands entstehen. Souverän führte Steffen Korf als Moderator durch den Abend, fand genau die richtige Dosis zwischen Musik und Information zu den gespielten Stücken. Korf verstand es, die Zuschauer vergessen zu lassen, dass sie in einem Konzert sitzen. Mit seiner spontanen Art gelang es ihm, einen Teil der typisch irischen Gastlichkeit zu vermitteln, die aus Fremden im Handumdrehen Freunde werden lässt. Dafür verzeiht man dann auch, die für ein Konzert eher bescheidene Akustik des Saales. Für eine gute Grundlage im Magen sorgte das Landhaus Tausendschön mit typisch irischen Gerichten wie Irish Stew, Sheperds Pie oder Beef braised. Dazu gab es natürlich Whiskey und Kilkenny. Zum vierten Mal hatte die Band zu ihrem Irish Folk Festival anlässlich des irischen Nationalfeiertages, des St. Patrick Day’s, eingeladen. Der Erfolg gibt dem Konzept recht. Die lockere Stimmung und Wohnzimmeratmosphäre sollte allerdings nicht täuschen, hier sind Profis am Werk, die Qualität bieten und ihre Instrumente mit Spielfreude, Leidenschaft und Können zum Klingen bringen.

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