Pirmasens Am Wochenende Kulturspektakel in Pirmasens

Das Berliner Straßentheater „Grotest Maru erhielt im vergangenen Jahr am Rheinberger den größten Publikumszuspruch. Foto: Magin
Das Berliner Straßentheater "Grotest Maru erhielt im vergangenen Jahr am Rheinberger den größten Publikumszuspruch.

Die Früchte des Erfolges aus dem vergangenen Jahr darf das Publikum an diesem Wochenende ernten. Das Kulturspektakel „24 Stunden Pirmasens – Industrie-Kultur von 10 bis 10“ ist so gut angenommen worden, dass es nun eine Fortsetzung gibt als Open-Air-Wochenende im Zeichen von „heimat/en“, dem Motto des diesjährigen Kultursommers Rheinland-Pfalz.

So bietet die Stadt bietet von Freitag bis Sonntag ein vielfältiges Kulturprogramm mit Astro-Show, Musik, Kabarett, Straßenmusik und -theater, Film und einer Mitsingaktion. Alle Veranstaltungen finden inmitten von Pirmasens statt an den vier zentralen Orten Exerzierplatz und Schloßplatz, in der Fußgängerzone sowie auf dem Joseph-Krekeler-Platz vor dem Kulturzentrum Alte Post.

Die bewusst spartenübergreifenden Veranstaltungen an symbolträchtigen Stellen sollen vermitteln, dass Heimat auch dort sein kann, wo man sich trotz unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Religion oder Sehnsüchte verwirklichen und einbringen kann. Ein Ort, an dem man sich wohl fühlt und vielleicht erkennt, dass wir letztendlich Heimat nur in uns selbst finden, aber auch in den schönen Künsten wie Musik, Gesang, Theater – die Sprache, die alle verstehen. Ziel ist es dabei, ein Heimatgefühl für viele Menschen zu vermitteln, ganz gleich ob sie hier geboren sind oder aus unterschiedlichen Gründen hier neue Heimaten finden wollen.

Freitag

Los geht es am heutigen Freitag um 19 Uhr auf dem Joseph-Krekeler-Platz vor der der Alten Post. „Kein Aufwand – Tuba geht auf Weltreise“ heißt das Musikkabarett mit Andreas Martin Hofmeir, begleitet von Tim Allhof am Klavier. In der Tradition von Gerhard Polt und Karl Valentin lässt der Echo-Klassik-Preisträger Hofmeir – dem Pirmasenser Publikum bekannt aus dem Vorjahr als Teil des Tuba-Violine-Duos „HochTief GmbH“ – das Publikum auf ebenso tragikomische wie witzige Weise teilhaben an seinen Erfahrungen als Tubist und Weltreisender.

Anschließend ab 21.15 Uhr lädt der Sternenfotograf Dietmar Hager die Besucher ein zum ersten Teil einer „Reise ins Universum“, zu einer aufregenden Reise durch das Universum und die Welt der Sterne, musikalisch begleitet durch Stephan Graf von Bothmer, der die Konzertsäle füllt mit seinen Stummfilmkonzerten, so wie im vergangenen Jahr die Alte Post in Pirmasens mit „Metropolis“.

Samstag

Am Samstag startet das Programm um 10 Uhr auf dem Exerzierplatz mit „So klingt Heimat“, einem Mitsingkonzert auf dem Wochenmarkt mit der Chorgemeinschaft Windsberg. Unter Leitung von Wolfgang Sieber und moderiert von Karl Sieber gibt es Volks- und Heimatlieder zum Mitsingen und Zuhören.

Nach ihrem Auftritt im vergangenen Jahr sind „Grotest Maru“, die Berliner Spezialisten für außergewöhnliches Bild-, Objekt- und Körpertheater, zum zweiten Mal in der Pirmasens Innenstadt unterwegs – dieses Mal auf Stelzen. „Propeller“ ist eine zeitgenössische, poetische Interpretation des zeitlosen Traums der Menschheit, die Freiheit des Fliegens zu erfahren und neue Heimaten jenseits des Wohlbekannten und vielleicht nicht mehr Lebenswerten zu entdecken.

Ab 11.30 Uhr gibt der Rodalber Pianist Johannes Meyerhöfer auf dem Schloßplatz ein Improvisations-/Wunschkonzert. Die Passanten können sich Melodien und Stücke als Improvisationsgrundlage wünschen, die ihnen emotional nahestehen oder sogar Heimatgefühle in ihnen wecken. Sie können sich somit im spontanen Konzert selbst wiederfinden und dort „zu Hause fühlen“.

Am Samstag von 11 bis 16 Uhr ist die Innenstadt vom Exerzierplatz bis zur unteren Fußgängerzone voller Musik. Dafür sorgen sowohl Straßenmusiker der Jugendkulturwerkstatt als auch die Teilnehmer des ersten Pirmasenser Straßenmusikerfestes, zu dem sich insgesamt 15 Musiker aus der Region angemeldet haben. Darunter sind Sarah Simon, Klaus reiter, Patrick Neumann, Manuel Würtz und das Gitarrenduo „Pete & Dan“.

„La Luna – Der Mond ist eine Frau“, eine lyrisch-musikalische Reise zu einem sagenumwobenen Trabanten steht dann ab 19 Uhr auf dem Joseph-Krekeler-Platz auf dem Programm. In vielen Sprachen ist der Mond weiblich. Egal wie sie ihn nennen, der Mond hat Träumer, Dichter und Sänger zu allen Zeiten beflügelt, ihn zu bedichten und zu besingen. Ganz besonders im Zeitalter der Romantik haben Poeten und Musiker ihr Herz an den Mond verloren. Das Ergebnis sind wunderschöne Gute-Nacht-Lieder und Gedichte. Das „Texttaxi“ mit den Lyrik-Rezitatoren Kerstin Bachtler und Bodo Redner hat eine Auswahl der schönsten Mond-und-Sterne-Gedichte ausgesucht und feiert damit die Nacht. Der erwachsen gewordene Kinderchor „WWW - Wir waren Weinkehlchen“ singt dazu Lieder zum Träumen, Schlummern und Ausruhen.

Anschließend etwa gegen 21.15 Uhr dürfen sich die Besucher aufmachen zum zweiten Teil der „Reise ins Universum“ mit Dietmar Hager und Stephan Graf von Bothmer.

Sonntag

Zum Finale am Sonntag präsentiert ab 19.30 Uhr Christian „Chako“ Habekost auf dem Joseph-Krekeler-Platz mit „De edle Wilde“ Auszüge aus seinem neuen Kabarettprogramm, eine Comedy-Safari für Urlaubsweltmeister – natürlich wie immer: uff pälzisch.

Ab 21.15 heißt es dann „Film ab“ mit „Hiwwe wie Driwwe – Pfälzisch in Amerika“, einem Dokumentarfilm, der im Frühjahr auch schon im Walhalla zu sehen war. Für ihren Film haben sich die beiden Pfälzer Filmemacher Benjamin Wagner und Christian Schega in den USA und hierzulande auf eine ebenso spannende wie fröhliche Suche nach den Spuren ausgewanderter Pfälzern begeben.

Infos

Karten für die Veranstaltungen auf dem Joseph-Krekeler-Platz kosten pro Tag 30 (ermäßigt 20) Euro. Ein Kombiticket für alle drei Tage kostet 70 (50) Euro. Die Karten gibt es an der Abendkasse und im Kulturamt, Telefon 06331/842352 oder per Mail an kartenverkauf@pirmasens.de. Alle anderen Veranstaltungen sind kostenfrei.

Bei Regen finden alle Abendveranstaltungen in der Alten Post statt, das Konzert von Johanes Meyerhöfer entfällt dann und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

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