Pirmasens Alle warten auf die „Hospital Tigers“

Das Ensemble „Singfusion“ hatte sich nicht nur dem Madrigal verschrieben, sondern auch dem globalen Motto des Konzerts.
Das Ensemble »Singfusion« hatte sich nicht nur dem Madrigal verschrieben, sondern auch dem globalen Motto des Konzerts.

Das Städtische Krankenhaus Pirmasens hat über 1000 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Nationen. Es ist also kein Wunder, dass unter dieser großen Anzahl auch Menschen zu finden sind, die gerne singen oder ein Instrument spielen. Da beim Mitarbeiterkonzert nicht nur die Protagonisten international besetzt sind, sondern auch für die Vorträge Musik aus der ganzen Welt gewählt wurde, war das Motto des Abends passend: „Musik global im Hospital“.

Leiter, Initiator und Moderator des Abends war Verwaltungsdirektor Benno Lutz, der sich selbst als Musiker mit dem Akkordeon und der Drehleier einbrachte, einem Instrument, das im 11. Jahrhundert seine Blütezeit hatte und heute kaum noch gebaut wird. Eröffnet wurde der Abend allerdings mit einem sehr versierten Vortrag der OP-Mitarbeiterin Carina Würtz, die teils solistisch, teils mit Patrick Lutz vierhändig stimmungsvolle Stücke der beliebtesten Komponisten moderner Klaviermusik (Tiersen, Djawadi und Einaudi) vortrug. Weitere Solisten waren der brasilianische Pflegeschüler Laericio Ribeiro, der zwei Lieder aus seiner Heimat vortrug, die er nicht nur sehr musikalisch und gefühlvoll sang, sondern auch selbst auf der Gitarre begleitete. Mit dem alpenländischen „Hulapalu“ brachte er das Publikum zum Jubeln. Christina Huber hatte sich für ihren vielseitigen Auftritt mit Mandoline und Gesang verschiedene Kollegen zur Begleitung mit Gitarre und Akkordeon geholt und Michael Adam trug nicht nur zusammen mit Hans Joachim Göde ein eigenes Arrangement mit dem Titel „Elise meets Jazz“ vor, dem das bekannte Klavierstück „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven zugrunde lag, sondern munterte die Zuhörer mit einem „Mitmachrap“ auf. Der Mitarbeitersingkreis wollte mit dem Kanon „Singen macht Spaß, macht Mut und tut gut“ und anderen modernen Songs eine positive Botschaft in die Krankenzimmer senden, in die das Konzert live übertragen wurde. Das Ensemble „Singfusion“ hatte sich nicht nur dem Madrigal verschrieben, sondern auch dem globalen Motto des Konzerts. Der Ungar Gabor Balla hatte eigens ein Volkslied aus seiner Heimat arrangiert und begleitete es auf dem Klavier. Das Herz der Schlager- und Operettenfans durfte bei „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“ und „Was kann der Sigismund dafür“ höher schlagen, die Janette Müller, Gesang, Reinhard Kubale, Bratsche und Hans Joachim Göde am Klavier vortrugen. Ebenso bei den vier bekannten Schlagern von Mary Roos, Katja Ebstein, Heidi Brühl und der gerade verstorbenen Doris Day, die das Frauenquartett „Herzsprung“ schwungvoll zum Konzert beisteuerte. „Herzsprung“-Mitglied Sandra Edrich sang zusätzlich solistisch „Du bist mein ganzes Herz“ von Heinz Rudolf Kunze. Als Abschluss trat die Band „Hospital Tigers“ auf und am Jubel des Publikums merkte man, dass darauf offensichtlich alle gewartet hatten. Mit sechs bekannten und mitreißenden Songs brachten die Musiker die Cafeteria zum Kochen. Alle sind blendende Instrumentalisten: Der Seelsorger Michael Adam am Keyboard, der ehemalige Personalleiter Rudi Maurer an Gitarre und Bass, der Fachpfleger Martin Brunner am Schlagzeug, der Gitarrist, Saxophonist und Musiktherapeut Rainer Wenzel, der Psychologe Wolfgang Sänger, der zusammen mit Fachpfleger Albert Klag als Sänger und Frontman beste Stimmung verbreitete. Für einige Titel kam der Neurologe und hervorragende Saxophonist Jörg-Uwe Bayerle hinzu, der mit seinen virtuosen Improvisationen Jubelstürme auslöste. Die Arrangements der Vorträge waren voller guter Ideen und jedes einzelne wies eine originelle Besonderheit auf.

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