Pirmasens „100-Jähriges als Verbandsligist erleben“

Seit dem Oberliga-Rückzug Vorsitzender des SC Hauenstein: Udo Memmer.
Seit dem Oberliga-Rückzug Vorsitzender des SC Hauenstein: Udo Memmer.

Nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen steckt der SC Hauenstein in der Abstiegszone der Fußball-Verbandsliga. Bis zu fünf Mannschaften können diese Saison absteigen, der SCH ist aktuell Viertletzter. Peter Seibel sprach mit Udo Memmer, einem von drei Vorsitzenden des SCH, der am Sonntag um 15 Uhr die SG RWO Alzey erwartet.

Herr Memmer, wie beurteilen Sie die Chancen, den Abstieg zu verhindern?

Potenzial und Qualität sind da. Das hat man auch gegen Kandel gesehen. Trotzdem wird es ganz schwierig und ein heißer Kampf bis zum Schluss. Ich habe von Beginn an mit fünf Absteigern gerechnet, und so wird es ja auch höchstwahrscheinlich kommen. Ich denke mal, die letzten drei Teams sind schon ziemlich weg. Das heißt, dass ungefähr noch vier Mannschaften um zwei sichere Plätze kämpfen. Plant der Verein zweigleisig? Ganz klar ja. Wir müssen mit allem rechnen. Das Ziel war von Beginn an der Klassenerhalt. Die Verbandsliga könnte in der nächsten Runde mit einem Oberliga-Absteiger FV Dudenhofen und möglichen Aufsteigern wie Viktoria Herxheim, SV Rülzheim oder TSC Zweibrücken für Hauenstein sehr attraktiv werden. Da wäre ein Abstieg doppelt bitter… Das wäre nicht nur sportlich extrem bitter. Wir wollen ja auch unser 100-jähriges Bestehen im nächsten Jahr nicht als Absteiger, sondern als Verbandsligist erleben. Um den Abstieg zu verhindern, haben wir im Winter Niklas Kupper verpflichtet. Auch wenn er am Sonntag Pech hatte, ist er eine absolute Verstärkung für uns. Der SCH verliert mit Schacker, Kupper, Herrmann und Wilhelm wichtige Spieler zum Saisonende. Als Neuzugänge stehen bislang nur A-Jugendliche fest. Passiert da noch was? Dazu kommen ja noch Thorsten Riggers und Yannick Roth aus der Bezirksligamannschaft sowie möglicherweise Kevin Rose vom FK Pirmasens. Mit meiner Aussage, dass der Wechsel von Rose zu uns schon klar ist (RHEINPFALZ-Ausgabe vom 15. März), habe ich mich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Das ist noch nicht in trockenen Tüchern. Christian Ochs wird sich bis Anfang nächster Woche entscheiden. Bei Sebastian Stanjek ist noch nicht ganz klar, ob er aus privaten Gründen etwas kürzer tritt. Sollten beide nicht mehr zur Verfügung stehen, sind Mittel frei, noch jemanden zu holen. Der SCH hat von den Mannschaften im Tabellenkeller – bis auf die wohl schon abgeschlagenen Herschberger – die wenigsten Spiele ausgetragen. Ist dieser vermeintliche Vorteil trügerisch? Das kann man so sehen. Die Ansetzungen sind generell schwierig. Aber manches grenzt an Wettbewerbsverzerrung. Die Herschberger haben noch so viele Spiele. Die müssen ja am Ende fertig sein, wenn die alle drei Tage antreten müssen. Nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Alzey folgt eine weitere Partie zu Hause gegen den TuS Hohenecken. Wie viele Punkte müssen aus den beiden Spielen her? Vier Punkte wären perfekt. Gegen einen direkten Konkurrenten wie Hohenecken ist ein Sieg zu Hause einfach Pflicht. Beim Hinspiel in Alzey waren wir haushoch überlegen und haben verdient gewonnen. Aber damals war deren Torjäger Dautaj nicht dabei. Grundsätzlich können wir gegen all diese Mannschaften gewinnen.

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