Waldhambach Zottelige Landschaftspfleger: Erstes Lama-Beweidungsprojekt im Land

An Christi Himmelfahrt können sich Besucher die Lamas aus nächster Nähe anschauen.
An Christi Himmelfahrt können sich Besucher die Lamas aus nächster Nähe anschauen.

Im südpfälzischen Waldhambach ist das erste größere Beweidungsprojekt mit Lamas in Rheinland-Pfalz gestartet. Die Kleinkamele haben anderen tierischen Rasenmähern wie Schafen oder Rindern einiges voraus. Die acht Lamas grasen die Wiesen ab und nagen die Blätter und Flechten vom Gebüsch, sodass dieses langsam eingeht und die Landschaft wieder offener wird. So soll der seit über 40 Jahren brachliegende und zugewucherten Wingertsberg aufgelichtet werden. Dies ermöglicht, dass sich licht- und wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten ansiedeln können, wodurch ein Beitrag zur Artenvielfalt geleistet wird. Die Ortsgemeinde und rund 40 Privatleute haben dafür ihre Grundstücke zur Verfügung gestellt. Das auf 15 Jahre ausgelegte Projekt ist mit 180.000 Euro veranschlagt, die von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Mitteln aus Ersatzzahlungen für bauliche Eingriffe in die Landschaft finanziert werden. Die Aktion Südpfalz Biotope koordiniert das ökologische Aufwertungsprojekt.

Die Beweidung übernehmen die „Pfalz-Lamas“ von Rudolf Klotz, dessen Herden in Völkersweiler, Annweiler und Bad Bergzabern stehen. Von dort aus bietet er Wanderungen und Begegnungen mit den sanftmütigen Tieren an. Nun setzt er diese auch zur Landschaftspflege ein. Vor Kurzem hat er auch ein Mini-Beweidungsprojekt in der Kläranlage Annweiler gestartet. Wegen ihrer gepolsterten Schwielensohlen produzieren Lamas im Vergleich zu Huftieren kaum Trittschäden. Ihre Zehennägel können die Grasnarbe abschneiden, wodurch das Gras ständig nachwachsen kann. Lamas können durch ihre gespaltene Oberlippe auch dornige Gewächse beweiden, die sie sehr schonend abbeißen. An Christi Himmelfahrt ab 11 Uhr ist vor Ort ein Info-Tag mit Führungen.

Zum ausführlichen Artikel geht’s hier.

x