IMMOBILIEN Zinsen: Bessere Planbarkeit für Bauherren

Wohl mehr Sicherheit für Bauherren: Solche Zinssprünge wie zuletzt werden für 2023 nicht vorausgesagt.
Wohl mehr Sicherheit für Bauherren: Solche Zinssprünge wie zuletzt werden für 2023 nicht vorausgesagt.

Nach der Stornierung zahlreicher Bauprojekte sieht der Chefvolkswirt der Sparkassengruppe, Ulrich Kater, Hoffnung auf eine Wiederbelebung. „Der Zug wird wieder anrumpeln“, sagte Kater am Mittwoch auf einer Online-Pressekonferenz des Sparkassenverbandes DSGV in Berlin.

Nach dem rasanten Anstieg der Bauzinsen im vergangenen Jahr werde es jetzt wieder „besser möglich, die Zinsen einzuschätzen – es geht nicht raketenmäßig weiter“, erklärte Kater.

2022 waren die Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehn Jahren Laufzeit von einem auf bis zu vier Prozent gestiegen, zum Jahresende gaben sie allerdings wieder etwas nach und liegen nun unter vier Prozent.

Langsameres Tempo bei Zinserhöhungen erwartet

Zwar rechnet der DSGV damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Inflation ihre Leitzinsen weiter erhöht, womit sich auch Immobilienfinanzierungen weiter verteuern dürften. Aber eben nicht mehr im gleichen Tempo wie 2022. Eine bessere Planbarkeit könnte auch für den gewerblichen Wohnungsbau den Impuls liefern, „dass die eine oder andere Projektentwicklung vielleicht wieder aufgenommen wird“, meinte Kater. „Die Kapazitäten sind ja auch wieder da.“

Laut einer Umfrage unter den sozial orientierten Wohnungsunternehmen in Deutschland werden rund ein Drittel der für dieses und kommendes Jahr geplanten Wohnungen nicht gebaut werden. Das bedeute rund 20.000 Wohnungen weniger, teilte der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW am Mittwoch mit. Im Land fallen laut dem Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen etwa 2000 Wohnungen weg, das entspreche 39 Prozent der von den Mitgliedsunternehmen für 2023 und 2024 geplanten Wohneinheiten. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie erwartet, dass in diesem Jahr nur 250.000 Wohnungen fertig gestellt würden. Damit würde das von der Bundesregierung angepeilte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen deutlich unterschritten.

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