Coronavirus Wissenschaftler befürchten Welle von Neuinfektionen durch Schulstart

Für ein Drittel der Schüler in Rheinland-Pfalz soll jetzt wieder der Unterricht beginnen – mit Abstandregeln und Hygineauflagen.
Für ein Drittel der Schüler in Rheinland-Pfalz soll jetzt wieder der Unterricht beginnen – mit Abstandregeln und Hygineauflagen.

Wissenschaftler der Universitäten Kaiserslautern, Koblenz-Landau und Trier haben davor gewarnt, in Rheinland-Pfalz die Schulen jetzt schon zu öffnen. Die Aufnahme des Unterrichts sei „verfrüht“. Die Anzahl der Toten könnte sich bei bestimmten Voraussetzungen verfünffachen, es drohe unter Umständen eine neue Krankheitswelle in der Corona-Krise. Grundlage ihrer Warnung ist eine Studie, in der die Wissenschaftler in mathematischen Simulationen nachvollzogen haben, wie sich die Lockerung der Corona-Beschränkungen auf die Ausbreitung des Virus auswirken könnte. Erarbeitet wurde sie von Thomas Götz, Professor für Mathematik an der Universität Koblenz-Landau (Campus Koblenz), Wolfgang Bock (TU Kaiserslautern) und Pablo Burgard (Universität Trier).

Seit fünf Wochen beschäftigen sich die drei Mathematiker in internationaler Zusammenarbeit mit Kollegen in Polen mit der Forschung und mathematischen Simulationen zur Verbreitung des Coronavirus. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Infektionszahlen infolge der Schulöffnung signifikant ansteigen, sei als sehr groß einzuschätzen, sagte Götz am Dienstag zum Ergebnis der Simulationen. Er geht davon aus, dass die für Rheinland-Pfalz gefundenen Hinweise auch auf andere Bundesländer übertragbar sind.

Wegen der Corona-Krise waren die Schulen landesweit seit 16. März geschlossen. Am Montag beginnt der Unterricht wieder für eine Reihe von Abschlussklassen – betroffen sind 35.000 Schüler. Ab 4. Mai sollen dann weitere 130.000 der landesweit 520.000 Schüler in die Klassenräume zurückkehren – darunter auch 34.000 Grundschüler in der 4. Klassenstufe.

Mehr über die Studie und zur aktuellen Entwicklung der Corona-Krise in der Pfalz steht hier.

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