Fußball Wieso Schiedsrichter Daniel Siebert im DFB-Pokalfinale eine Premiere erlebt

Daniel Siebert.
Daniel Siebert.

Für Schiedsrichter aus Berlin gilt: Spiele von Hertha BSC sind tabu. Deshalb hat Daniel Siebert noch nie ein Pflichtspiel im Olympiastadion gepfiffen. Das ändert sich am Samstag. „Ich bin sehr aufgeregt“, sagt der 39-Jährige, und trotzdem: „Die Abläufe sind dieselben wie immer. Vor besonderen Spielen etwas zu ändern, würde mich eher nervös machen als zu stärken.“

Für ihn sei es ein Vorteil, dass in Eintracht Frankfurt und RB Leipzig zwei Mannschaften mit einiger Finalerfahren gegeneinander spielen. „Sie können mit der Atmosphäre und dem Druck umgehen“, sagt er. Siebert, der seit zehn Jahren in der Bundesliga pfeift, erwartet bei seiner Heimpremiere ein zweikampfintensives Spiel mit „viel Speed“. Er hofft darauf, dass eine der beiden Mannschaften das Finale „vorzeitig aus eigener Kraft mit fairen Mitteln entscheidet“. Bedeutet: Keine Spannung bis ganz zum Schluss. Dann könne auch ein Referee das Spiel und die Atmosphäre irgendwann genießen. Denn Siebert hat für das Endspiel einen Wunsch: „Dass wir und unsere Leistung danach kein Thema sind.“ Das war an anderer Stelle zuletzt oft anders. Etwa im Finale der Europa League, nach dem sich Schiedsrichter Anthony Taylor und seine Familie Anfeindungen ausgesetzt sahen. „Ich habe ihm eine Nachricht geschrieben“, sagt Siebert. Beide kennen sich, etwa von der WM in Katar, bei der der Berliner dabei war.

Ein bisschen kennt Siebert die Finalstimmung im Olympiastadion aber doch. „Vor vielen Jahren war ich Balljunge“, sagt er. 2001 war das. Aber da spielte nicht Hertha BSC, sondern Schalke 04 gegen Union Berlin.

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