Polizistenmorde Weiterer Prozess gegen Andreas S. wegen Wilderei beginnt

Auf dieser Wiese bei Spiesen soll Andreas S. das Reh in fremdem Revier geschossen haben.
Auf dieser Wiese bei Spiesen soll Andreas S. das Reh in fremdem Revier geschossen haben.

Andreas S., der mutmaßliche Polizistenmörder von Kusel, muss sich am 14. Februar wegen eines fünfeinhalb Jahre zurückliegenden Falles von Jagdwilderei vor dem Amtsgericht Neunkirchen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirf ihm neben Wilderei auch versuchte gefährliche Körperverletzung, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und falsche Verdächtigung vor. Konkret geht es um einen Vorfall aus dem September 2017 bei Spiesen im Landkreis Neunkirchen/Saar. Dort soll Andreas S. ein Reh auf einer Wiese am Hundeheim geschossen haben, die zum Jagdrevier des Spieser Jagdpächters gehört. Die RHEINPFALZ hatte den Fall im Februar 2022 exklusiv recherchiert, was zur Wiederaufnahme der Ermittlungen führte und letztlich zur Anklage. Ein Jagdkamerad des Pächters hatte den Vorfall beobachtet und gesehen, dass sich Andreas S. nach dem Schuss in ein Bäckereifahrzeug setzte und davonfahren wollte. Der Jagdkamerad lief nach eigenen Angaben auf den Wagen zu, stellte sich in den Weg und signalisierte mit beiden Armen, dass das Auto anhalten soll. Andreas S. aber, so die Aussage, gab Gas und fuhr auf den Jäger zu. Dieser rettete sich im letzten Moment durch einen Sprung in den Straßengraben. Dann informierte der Mann den Jagdpächter. Beide fanden im hohen Gras den Kadaver des mutmaßlich von Andreas S. erschossenen Rehs und nahmen das Tier mit.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Am nächsten Morgen suchte Andreas S. zusammen mit einem Hundeführer des saarländischen Jagdverbands, der im Hauptberuf Polizist war, die Wiese nach dem Reh ab. So schilderte es der Jagdpächter der RHEINPFALZ. Der Jagdpächter sprach beide auf den Vorfall an und erhielt ausweichende Antworten. Nachdem der Jagdpächter den Vorfall angezeigt hatte, ermittelte die Staatsanwaltschaft. Sie stellte das Verfahren aber ein, nachdem drei Personen dem Andreas S. für den fraglichen Abend ein Alibi gegeben hatten. Bei den drei Personen handelt es sich nach Informationen der RHEINPFALZ um zwei damalige enge Jagdfreunde von Andreas S. aus dem Saarpfalz-Kreis und eine Person, die in enger Verbindung zu einem der beiden steht. Andreas S. hatte damals den Jäger wegen Verleumdung angezeigt, der ausgesagt hatte, den Vorfall beobachtet und sich ihm in den Weg gestellt zu haben.

Der Prozess am Amtsgericht Neunkirchen wird öffentlich geführt. Es steht eine begrenzte Anzahl von Plätzen für Zuschauer zur Verfügung. Wer den Prozess im Gerichtssaal verfolgen will, soll sich am 14. Februar bis spätestens 8.30 Uhr am Amtsgericht einfinden.

Das recherchierte die RHEINPFALZ im Februar dazu und das ebenfalls.

Die gesamte Berichterstattung der RHEINPFALZ zur Tat und über den folgenden Prozess finden Sie gesammelt in zwei Blogs: Vom 31. Januar 2022 bis vorm Prozess hier. Und vom Prozessbeginn bis jetzt hier.

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