Deutschland Versuchter Brandanschlag auf Impfzentrum in Sachsen

Mit Taschenlampen suchten Polizeibeamte in der Nacht das Areal um das Impfzentrum in Treuen nach Spuren ab.
Mit Taschenlampen suchten Polizeibeamte in der Nacht das Areal um das Impfzentrum in Treuen nach Spuren ab.

Corona-Leugner und Impfgegner machen seit längerem gegen Impfzentren und Impfteams mobil. In Sachsen hat die Feindseligkeit nun eine neue Dimension erreicht.

Ein Impfzentrum in Treuen (Sachsen) ist zum Ziel eines Brandanschlages geworden. Es blieb nach Polizeiangaben bei dem Versuch. Wie die Polizeidirektion Zwickau am Mittwoch mitteilte, warfen Unbekannte am Dienstagabend gegen ein Rolltor der Einrichtung drei Bierflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit. Die Polizei vermutet, dass es sich um Ethanol handelt, eine genaue Analyse steht aber noch aus. Die Brandsätze zündeten nicht, weshalb kein Feuer ausbrach. Menschen wurden nicht verletzt. Laut Polizei gibt es keinen nennenswerten Schaden.

Nach Angaben eines Polizeisprechers suchte die Polizei unter anderem mit einem Hubschrauber und Wärmebildkameras nach den Tätern. Bislang gebe es aber keine Spur von ihnen. Die Polizei will nun Zeugen befragen. Das Objekt wurde durch einen Wachdienst gesichert. Die mutmaßlichen Täter hätten einen Zeitpunkt abgewartet, als die Streife auf der anderen Seite des Gebäudes war, hieß es. Sie sollen dann in einem Auto geflüchtet sein. Die Polizei sucht nach einem roten Pkw. Nach Zeugenaussagen saßen drei Personen in dem Fahrzeug.

Das Impfzentrum Treuen ist eines von 13 Impfzentren in Sachsen. Ende September soll das Impfzentrum wie alle anderen derartigen Einrichtungen im Freistaat schließen.

Gewalt in Gera

Corona-Leugner und Kritiker von Schutzmaßnahmen hatten in der Vergangenheit immer wieder gegen das Impfen mobil gemacht. Bei einem Angriff in Gera waren nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen unlängst zwei medizinische Fachangestellte verletzt worden. Demnach hatte ein Mann von ihnen eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm die Bescheinigung verweigerten, schlug er auf sie ein. Sie mussten ins Krankenhaus.

Auch anderswo entlud sich die Kritik am Impfen in Gewalt. Im April kam es zu einem Anschlag mit Molotow-Cocktails auf ein Impfzentrum in der norditalienischen Stadt Brescia. Auch in Frankreich gab es Anschläge.

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