Washington USA verkünden diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele in Peking

Werbetafel für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.
Werbetafel für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.

[Aktualisiert 19.59 Uhr] Die USA haben wegen der Menschenrechtsverletzungen in China einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking verkündet. Zu den Spielen im kommenden Februar werden keine Regierungsvertreter entsendet, wie das Weiße Haus am Montag mitteilte. US-Athleten dürfen aber weiterhin teilnehmen. Mehrere US-Medien, zuerst berichtete der Fernsehsender CNN, hatten bereits vor mehreren Stunden berichtet, dass ein teilweiser US-Boykott der Spiele erwartet werde. Die Winterspiele in Peking sollen vom 4. bis 20. Februar 2022 ausgetragen werden.

China begehe einen „Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in der Provinz Xinjiang und auch andere Menschenrechtsverletzungen, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Die Sportlerinnen und Sportler seien von dem Boykott nicht betroffen. „Die Athleten des Teams USA haben unsere volle Unterstützung. Wir werden zu 100 Prozent hinter ihnen stehen und sie von zu Hause aus anfeuern.“

China droht mit Gegenmaßnahmen

Die Unterdrückung der muslimische Minderheit der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang sorgt seit Jahren für diplomatische Spannungen mit Peking. Konservative US-Politiker forderten deshalb sogar einen vollständigen Boykott der Winterspiele. Auch das Thema Taiwan hatte die Beziehungen zwischen Washington und Peking zuletzt stark belastet.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Forschern sind in Xinjiang mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt. Sie werden dort nach Angaben der Aktivisten zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt. Exil-Uiguren werfen Peking auch Morde, Verschleppungen, Folter und Zwangssterilisationen in der Region vor.

Vor der offiziellen Verkündung hatte China den USA im Falle eines politischen Boykotts bereits mit „entschiedenen Gegenmaßnahmen“ gedroht. Nach Berichten über entsprechende Erwägungen von US-Präsident Joe Biden reagierte Chinas Außenamtssprecher Zhao Lijian am Montag mit scharfer Kritik. Noch bevor amerikanische Politiker überhaupt eine Einladung bekommen hätten, „bauschen sie die Boykottfrage auf“, sagte der Sprecher.

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