Ukraine US-Diplomatin: Waffenhilfe nicht für Angriffe auf Russland

US-Vizeaußenministerin Wendy Sherman reist am Donnerstagabend nach Berlin.
US-Vizeaußenministerin Wendy Sherman reist am Donnerstagabend nach Berlin.

Nach den Explosionen in mindestens drei russischen Militärstützpunkten haben die USA am Donnerstag erneut betont, dass die Ukraine die Waffenhilfe aus Washington nicht für Angriffe außerhalb der Ukraine einsetzen dürfe. Nach Einschätzung westlicher Militärexperten attackierte das ukrainische Militär am Montag und Dienstag Luftwaffenbasen in Engels, Ryazan und nahe Kursk und setzte dabei eigene modernisierte Drohnen aus der Sowjetzeit ein. „Wir haben nichts getan, um solche Attacken zu ermöglichen oder dazu zu ermuntern“, sagte US-Vizeaußenministerin Wendy Sherman am Donnerstagnachmittag gegenüber der RHEINPFALZ am SONNTAG. Dasselbe gelte für die europäischen Alliierten, so Sherman weiter.

Die Diplomatin ist auf Europareise und reist am Donnerstagabend von Paris nach Berlin. Sherman betonte auch, dass Russland fortlaufend Kriegsverbrechen begehe, indem es zivile Ziele wie die Energieversorgung bombardiere. Auf einer Hilfskonferenz würden die Alliierten kommende Woche ihre Anstrengungen bündeln, zusätzliche zivile Hilfe zu leisten, damit die Ukrainer durch den Winter kommen.

Die mutmaßlichen Drohnen-Angriffe durch die Ukraine stellen laut sicherheitspolitischen Experten eine neue Qualität der Auseinandersetzung zwischen Kiew und Moskau dar: Erstmals seit Kriegsbeginn Ende Februar wurde Russland Hunderte Kilometer hinter der Grenze tief im eigenen Territorium getroffen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat wiederholt gedroht, sich im Falle von Angriffen auf russisches Territorium mit Atomwaffen zu wehren. Am Mittwoch sagte er, sein Land werde keinen nuklearen Erstschlag machen, aber behalte sich vor, sich im Zweifel mit allen Mitteln wehren, die zur Verfügung stehen.

x