Ukraine-Krieg Udo Lindenberg setzt sich für russische Popdiva Pugatschowa ein

Sänger Udo Lindenberg
Sänger Udo Lindenberg

Nach ihrer Kritik an Russlands Angriffskrieg in der Ukraine ist die bekannte russische Popsängerin Alla Pugatschowa in ihrer Heimat unter Druck geraten. „Diese Dichterlinge, Harlekine und Gaukler brauchen bloß eine Möglichkeit zu singen und zu tanzen, zu feixen und vulgär klugzuscheißen“, kommentierte der Leiter der Menschenrechtskommission des russischen Präsidenten, Waleri Fadejew, am Montag auf der offiziellen Webseite der Institution Pugatschowas Forderung nach Frieden. Eins der bekanntesten Lieder Pugatschowas heißt „Harlekino“. Auch der kremlnahe russische Rapsänger Timati zog über den angeblich fehlenden Patriotismus der Sängerin her.

In Deutschland machte sich Sänger Udo Lindenberg für sie stark. Auf Facebook veröffentlichte er ein Bild von ihm und Pugatschowa und schrieb dazu die Liedzeilen: „Sie stehen sich gegenüber, und könnten Freunde sein, doch bevor sie sich kennen lernen, schießen Sie sich tot, ich find das so bekloppt, warum muss das so sein.“ Der Text stammt aus dem Lied „Wozu sind Kriege da“, welches er 1987 mit der Russin gemeinsam aufgenommen hatte.

An dieser Stelle finden Sie ergänzende Inhalte von Facebook.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Pugatschowa hatte beklagt, dass die russischen Soldaten für „illusorische Ziele“ sterben würden, während gleichzeitig Russland durch den Krieg international geächtet werde. Die Worte der 73-Jährigen, die immer noch als Superstar in ihrer Heimat gilt, fanden ein breites Echo. Die staatlichen Medien allerdings ließen ihre Kriegskritik in der Berichterstattung unter den Tisch fallen und berichteten nur über ihre Forderung, ebenfalls zum „Auslandsagenten“ - ein Stigma in Russland - gestempelt zu werden. Sie solidarisierte sich damit mit ihrem Ehemann Maxim Galkin, einem berühmten Komiker im israelischen Exil, der vom Justizministerium in Moskau auf die Schwarze Liste gesetzt worden war.

Der Kreml mochte die Äußerung Pugatschowas nicht kommentieren. In Russland gab es auch Zuspruch für die Sängerin. So veröffentlichte Julia Nawalnaja, die Ehefrau des Kremlkritikers Alexej Nawalny, die Kritik Pugatschowas bei Instagram. Die britische Elektropop-Band Pet Shop Boys twitterte: „Wir bewundern den Mut und die Ehrlichkeit des legendären russischen Superstars Alla Pugatschowa, die Wladimir Putins Krieg in der Ukraine angeprangert hat und sagte, er werde Russland zum Paria machen.“

x