Pfalz-Ticker Trennung der Uni Koblenz-Landau - Brief aller Dekane an Minister

Uni-Campus in Landau.
Uni-Campus in Landau.

Alle acht Dekane der Uni Koblenz-Landau dringen in einem offenen Brief an den rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) auf mehr Geld. Sie befürchten, dass beide Unistandorte bei deren geplanter Trennung „irreversible Schäden erleiden werden, wenn nicht in deutlichem Umfang zusätzliche Mittel des Landes investiert werden“.

Über den Brief vom Montag berichtete die „Rhein-Zeitung“. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Die CDU-Opposition im Mainzer Landtag kritisierte am Dienstag: „Die Universitätsstandorte sind seit Jahren unterfinanziert.“ Für ihre geplante Strukturreform sei zusätzliches Geld nötig. Das Wissenschaftsministerium kündigte eine Stellungnahme im Laufe des Dienstagnachmittags an.

Während der Unistandort Koblenz von 2023 an eigenständig werden soll, ist für Landau der Zusammenschluss mit der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern zur Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität vorgesehen. Die für diese Strukturreform angesetzten acht Millionen Euro seien deutlich zu wenig, heißt es in dem offenen Brief. Die Unitrennung werde zu dauerhaften Mehrkosten führen, wenn es beispielsweise keine gemeinsame Bibliothek, kein gemeinsames Rechenzentrum und keine gemeinsame Verwaltung mehr gebe.

Die Landesregierung habe die Unireform bestellt, „sie möge sie auch bezahlen!“, betonen die Dekane. Die Regierung verweise auf Zahlungen des bundesweiten Hochschulpaktes - diese seien jedoch für eine Verbesserung der Lehre und nicht für Strukturpolitik gedacht.

Im Ländervergleich liege Rheinland-Pfalz bei der Finanzierung seiner Hochschulen auf dem drittletzten Platz. Die Uni Koblenz-Landau wiederum sei im Land die am schlechtesten ausgestattete Hochschule mit einer Grundfinanzierung von rund 3500 Euro pro Jahr und Student. Das sind laut dem Brief circa 4200 Euro weniger als an der Uni Trier.

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