Pfalz-Ticker Stadtrat und Gesellschafter bestätigen Absage der Nibelungen-Festspiele Worms

Diesen Sommer wird vor dem Dom in Worms kein Theater gespielt. Hier ein Bild aus der Inszenierung „Überwältigung“ von 2019.
Diesen Sommer wird vor dem Dom in Worms kein Theater gespielt. Hier ein Bild aus der Inszenierung »Überwältigung« von 2019.

Der Gesellschafter-Ausschuss der Nibelungen-Festspiele und der Rat der Stadt Worms haben am Mittwochnachmittag den Beschluss gefasst, die diesjährigen Nibelungen-Festspiele aufgrund der Covid-19-Pandemie abzusagen. Sie folgen damit der Empfehlung des Intendanten Nico Hofmann, der Geschäftsführung der Nibelungen-Festspiele sowie des Oberbürgermeisters der Stadt Worms, Adolf Kessel (CDU). Das teilten die Festspiele am Mittwoch mit. Hintergrund ist der Beschluss von Bund und Ländern, dass bis 31. August keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen.

Land beteiligt sich an angefallenen Kosten

Das Land steht zu seinem Versprechen, dass bei Absage eines kommunalen Kulturprojektes, wie den Nibelungen-Festspielen, für bereits angefallene oder nicht mehr abwendbare Ausgaben auf die bewilligte Förderung des Landes zugegriffen werden kann, heißt es auf Nachfrage aus Mainz. Kulturminister Konrad Wolf habe mit OB Kessel vereinbart, dass die angefallenen Kosten anteilig übernommen werden. Wie hoch diese sind, konnten die Festspielverantwortlichen auf RHEINPFALZ-Anfrage am Mittwoch nicht sagen. Das Budget der Großveranstaltung liegt bei rund vier Millionen Euro. Etwa 1,7 Millionen Euro davon kommen aus dem Haushalt der Stadt Worms, das Land fördert die Festspiele laut Pressestelle des Kultusministeriums mit 650.000 Euro.

„hildensaga“ wird 2022 uraufgeführt

Das Stück „hildensaga. ein Königinnendram“ von Ferdinand Schmalz, das am 17. Juli Premiere feiern sollte, soll 2022 uraufgeführt werden. Im Luther-Jahr 2021 zeigen die Festspiele ein Stück des Büchner-Preisträgers Lukas Bärfuß, das sich mit dem Reformator und dem Reichstag zu Worms vor 500 Jahren befasst. Bereits gekaufte Eintrittskarten für die Festspiele in diesem Jahr können bis 31. August gegen Geld oder einen Gutschein für die Folgejahre zurückgegeben werden. Alle Beteiligten betonen, wie schwer ihnen die Absage falle.

Kulturprogramm im Herbst

Ein Teil des geplanten Kulturprogramms rund um die Festspiele soll im Herbst gezeigt werden können. Unter anderem läuft ein Nachwuchsautorenwettbewerb. Außerdem wollen Intendant Hofmann und sein Team einen Einblick in das verschobene Stück geben.

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