Rhein, Mosel und weitere Rund 35.000 Menschen sammeln Müll an Flussufern ein

An den Ufern von Rhein und anderen Flüssen wurde aufgeräumt – hier in Rüsselsheim.
An den Ufern von Rhein und anderen Flüssen wurde aufgeräumt – hier in Rüsselsheim.

Rund 35.000 Freiwillige haben am Samstag am Rhein und an anderen Flüssen Müll gesammelt. „Wir hatten eine unsichere Wetterprognose, die den einen oder anderen vielleicht doch abgehalten hat“, sagte der Initiator des Aktionstages „RhineCleanUp 2021“, Joachim Umbach. Er sei mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden. Das selbstgesetzte Ziel – über 40.000 Teilnehmer – werde trotzdem erreicht, da viele der insgesamt 470 Gruppen erst an diesem Sonntag loslegen würden, zum Beispiel in der Schweiz oder in den Niederlanden.

Zur gesammelten Müllmenge konnte Umbach zunächst keine konkreten Angaben machen - zumal die Rückmeldungen sehr unterschiedlich ausgefallen seien. An Mosel und Mittelrhein sei die Müllmenge deutlich gestiegen, was mit der Flutkatastrophe von Mitte Juli zusammenhänge. Auffällig sei dabei auch, dass größere Müllstücke eingesammelt worden seien.

Im vergangenen Jahr waren laut Umbach europaweit 320 Tonnen gesammelt worden. Diese Zahl werde in diesem Jahr sicher auch wieder erreicht, wenn nicht gar übertroffen, erklärte er in einer vorläufigen Bilanz.

Bei dem „CleanUp 2021“ geht es nicht mehr nur um den Rhein, sondern auch um andere Flüsse. So sollten unter anderem auch die Ufer von Mosel, Ruhr, Main, Lahn und Kinzig (Baden-Württemberg) von Unrat befreit werden. Mit der Aktion soll zum einen verhindert werden, dass noch mehr Plastikmüll in die Meere gelangt, zum anderen soll sie das Bewusstsein dafür schärfen, Müll nicht einfach in die Umwelt zu werfen. Nach Angaben des Zweckverbandes Oberes Mittelrheintal gehen Experten davon aus, dass allein der Rhein jedes Jahr 380 Tonnen Kunststoff in die Nordsee spült.

„CleanUp-Sieger“ war den Angaben zufolge in diesem Jahr Düsseldorf mit rund 3000 Teilnehmern, Mainz und Köln mit jeweils rund 1000 Freiwilligen auf dem zweiten Platz. Die Flussergebnisse im Einzelnen: Rhein (29.000 Teilnehmer), Mosel (7000), Ruhr (6000), Main (2000), Nahe (800), Lahn (200), Kinzig (Baden-Württemberg/ 200), Wiese (200), Neckar (50). Insgesamt wollten laut Veranstalter 470 Gruppen in über 200 Kommunen mitmachen.

Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne), die sich selbst an der Aktion beteiligte, sprach von einem wichtigen Signal, um das Bewusstsein der Bevölkerung für das Ausmaß der Landschaftsvermüllung und die Auswirkungen auf Gewässer zu schärfen. Besonders bedenklich seien die Plastikverschmutzung und deren Folgen in den Wasser-Ökosysteme, teilte sie mit.

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