Niedrigwasser Rhein-Pegel bei Kaub sinkt weiter

Niedrigswasser am Mittelrhein: Seit Tagen sinkt der wichtige Pegelstand.
Niedrigswasser am Mittelrhein: Seit Tagen sinkt der wichtige Pegelstand.

Der für die Schifffahrt auf dem Rhein wichtige Pegelstand bei Kaub in Rheinland-Pfalz ist unter die Marke von 40 Zentimetern gefallen. Er lag nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) am Samstagmittag bei 37 Zentimetern und damit rund 5 Zentimeter niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vortags. Am Morgen war er sogar auf 36 Zentimeter abgesackt. Einer Prognose der Behörde zufolge könnte am Montag die Marke von 30 Zentimetern erreicht werden.

Der Pegelstand zeigt nicht die tatsächliche Wassertiefe an, sondern die Differenz zwischen der Wasseroberfläche und dem sogenannten Pegelnullpunkt. Der wiederum liegt nicht am tiefsten Punkt der Flusssohle. WSV-Angaben vom Freitag zufolge lag die Fahrrinnentiefe bei Kaub am Freitagmorgen bei 1,54 Metern. Niedriger als in Kaub im Rhein-Lahn-Kreis ist die Fahrrinnentiefe laut WSV an keinem anderen Abschnitt des Mittel- und Niederrheins. Sie ist letztlich entscheidend dafür, wie viel Fracht Binnenschiffer noch zuladen können.

Vor allem Fracht- und Personenschiffe kämpfen seit Wochen mit Niedrigwasser. Die Binnenschiffer müssen bei ihrer Ladung den Tiefgang des Schiffes beachten. Bei niedrigen Wasserständen können sie weniger Fracht befördern - irgendwann wird der Transport unwirtschaftlich. Kaub im Rhein-Lahn-Kreis gilt als wichtiger Punkt für die Binnenschifffahrt auf dem Rhein Nur mit teilweise sehr teuren Maßnahmen kann der Betrieb gewährleistet werden. Und manchmal reicht nicht einmal das.

So musste die Mittelrhein-Fähre zwischen Niederheimbach (Kreis Mainz-Bingen) und Lorch (Rheingau-Taunus-Kreis) die Fahrten am Mittwoch einstellen, wie Betreiber Michael Schnaas berichtete. „Da gerade Hauptsaison ist, trifft uns der Verlust natürlich noch härter als 2018 im Oktober.“ Schon damals waren niedrige Wasserstände ein Problem, Bagger mussten die Fahrrinne freischaufeln. Auch dieses Jahr wurden die Maschinen Anfang August eingesetzt - für 5000 Euro an zwei Tagen.

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