Speyer „Querdenker versammeln sich trotz Verbot am Domplatz

Zentral und bei Besuchern beliebt: der Domplatz in Speyer.
Zentral und bei Besuchern beliebt: der Domplatz in Speyer.

Das von der Stadt ausgesprochene Verbot der „Querdenker“-Demonstration hat Anhänger der Gruppe am Samstag nicht davon abgehalten, sich um den Domplatz zu versammeln. Nach Einschätzung von Polizei und Ordnungsbehörde waren zwischen 40 und 50 „Querdenker“ in Speyer. Rund 25 Demonstranten, darunter „Omas gegen Rechts“ und Vertreter des Bündnisses für Demokratie und Zivilcourage, hatten sich ihnen entgegen gestellt. „Gerade denken, nicht quer“, empfahl einer von ihnen der Gruppe per Plakat. Auf beiden Seiten sei es friedlich geblieben, betonten Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Andreas Walter und Heiko Schmitz von der städtischen Abteilung Sicherheit und Ordnung auf RHEINPFALZ-Nachfrage nach Einsatzende um kurz nach 16 Uhr. „Wir waren mit zusätzlichen Kräften auf alles vorbereitet“, betonten sie. „Der Veranstalter hat sich weitgehend an das Verbot gehalten“, schätzte Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann (Grüne) die Lage ein. „Unruhen sind nicht entstanden“, sagte sie erleichtert.

Die Stadt hatte die von einem Ludwigshafener angemeldete „Querdenker“-Demonstration auch wegen des nicht vorgelegten Hygienekonzepts verboten. Nach eingehenden Diskussionen konnten die Sicherheitskräfte die „Querdenker“ eindrucksvoll davon überzeugen, die nicht genehmigte Versammlung zu verlassen. „Die meisten waren unseren Argumenten zugänglich“, berichtete Walter von gelungener Überzeugungsarbeit. Die eindeutige Zuordnung der Besucher rund um den Domplatz zu „Querdenker“-Demonstranten habe sich demnach als schwierig erwiesen. „Kommunikation ist unsere stärkste Waffe“, erklärte der Einsatzleiter der Polizei nach zwei Stunden erfolgreicher Deeskalationsbemühungen.

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