Coronavirus Pfizer kann zugesagte Impfstofflieferungen nicht einhalten
Der Pharmakonzern Pfizer kann nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in den kommenden drei bis vier Wochen die bereits zugesagte Menge an Corona-Impfstoff nicht liefern. Das sei der EU-Kommission und über diese den EU-Mitgliedsstaaten kurzfristig mitgeteilt worden, teilte das Ministerium am Freitag mit. Ein Sprecher fügte hinzu, dass die für Deutschland am Montag vorgesehene wöchentliche Lieferung wie geplant erfolge.
Umbauten in Pfizer-Werk
Grund für die Lieferprobleme sind demnach Umbauten im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Diese dienten nach Angaben des Unternehmens dazu, die Kapazitäten ab Mitte Februar zu erhöhen. Aus Puurs würden alle Länder der Welt außer den USA beliefert. „Die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern nehmen diese sehr kurzfristige wie unerwartete Mitteilung der Kommission und von Pfizer mit Bedauern zur Kenntnis“, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
Gesundheitsminister konferieren
Unklar ist noch, wie groß die Mengen an Impfstoff sind, die nun vorerst nicht zur Verfügung stehen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seine Länderkollegen berieten nach Angaben des Sprechers am Nachmittag kurzfristig in einer Schaltkonferenz über die Lage.
Bund und Länder erwarteten, dass die EU-Kommission in den Verhandlungen mit Pfizer schnellstmöglich Klarheit und Sicherheit für die weiteren Lieferungen und Lieferdaten schaffe. „Zugesagt ist in jedem Fall, dass die für das 1. Quartal angekündigten Mengen vollständig im ersten Quartal geliefert werden“, hieß es weiter.
Biontech: Nach Verringerung wird mehr Impfstoff geliefert
„Ab der Woche vom 25. Januar werden wir wieder zum ursprünglichen Zeitplan für die Lieferungen in die Europäische Union zurückkehren (100 Prozent) und die Auslieferungen ab der Woche vom 15. Februar erhöhen (über 100 Prozent), so dass wir in der Lage sein werden, die volle zugesagte Menge an Impfstoffdosen im ersten Quartal und deutlich mehr im zweiten Quartal zu liefern“, teilten der Mainzer Impfstoff-Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer am Freitagabend mit.
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