Mannheim/Heidelberg Pferde auf Weide gequält – Hohe Belohnung ausgesetzt

Ein Pferd wälzt sich auf einer Weide. Der „Pferderipper“ hat seit Anfang Juni mehrere Tiere verletzt.
Ein Pferd wälzt sich auf einer Weide. Der »Pferderipper« hat seit Anfang Juni mehrere Tiere verletzt.

Seit Anfang Juni werden immer wieder Pferde im Rhein-Neckar-Kreis verletzt . Jetzt hat die Tierrechtsorganisation Peta eine Belohnung für die Hinweise auf den Täter ausgesetzt. Außerdem fordert die Organisation ein bundesweites Register für sogenannte „Pferderipper“.

Wie Peta in einer Pressemitteilung schreibt, ereigneten sich die Vorfälle in den letzten Monaten auf Koppeln und Stallungen in den Ortschaften Heidelberg-Pfaffengrund, Plankstadt und Neckargemünd-Dilsberg sowie im Heddesheimer Ortsteil Muckensturm und in Wiesloch. Dabei wurden die Tiere mit Schneidwerkzeugen im Schulter- oder Genitalbereich verletzt. Das Polizeipräsidium Mannheim habe mittlerweile umfangreiche Ermittlungen aufgenommen und die Ermittlungsgruppe „Koppel“ eingerichtet. Auf Anfrage der RHEINPFALZ teilte die Polizei mit, dass momentan noch kein genauerer Zusammenhang zwischen den einzelnen Taten bestehe – es handele sich wohl nicht um denselben Täter.

Peta selbst setzt Belohnung aus

Die Tierschutzorganisation hat nun für Hinweise, die die Tierquäler überführen könnten, eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro angeboten. Zeugen werden gebeten, sich mit Informationen an die Polizei zu wenden. Unter der Telefonnummer 06203-93050 werden Hinweise entgegen genommen. Wer lieber anonym bleiben möchte kann sich unter der Telefonnummer 0711-8605910 oder per E-Mail melden.

Register gefordert

„Wir fordern außerdem ein behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde sowie überführte Täter erfasst werden. So könnten mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt und Täterprofile erstellt werden“ , sagt Judith Pein im Namen von Peta. Auch Pferdehalter würden so über Gefahren informiert werden, um ihre Tiere besser vor Angriffen schützen zu können. Taten, die von sogenannten „Pferderippern“ begangen werden, könnten laut Peta als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gelten. „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält“, schreibt Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes in der Pressemitteilung.

Tipps für Pferdehalter

Die Organisation rät Besitzern, ihre Tiere in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung unterzubringen. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten, am besten nicht alleine, durchgeführt werden.

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