Maikammer Pfälzer Wetter: Jetzt kommen der Regen und die Kälte

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„Es liegt ein teils extrem zu trockener und weit überdurchschnittlich heißer Sommer hinter uns“, sagt Christian Müller, Leiter des Wetterbüros Klima-Palatina in Maikammer. Nach der Hitze zu Wochenbeginn wird es nun schrittweise immer kühler.

Auf den noch etwas zu feuchten Juni folgten zwei extrem trockene Monate entlang des Rheins. Im Juli und August betrug die Regensumme laut Müller beispielsweise in Speyer 17 Liter, im Juni waren es noch 74. „In Kaiserslautern bilanzierte man während des gesamten Sommers von Juni bis August eine Regensumme von nur 71 Litern, was bedeutet, dass dort nur rund 25 Prozent des üblichen Sommerniederschlags gefallen ist“, sagt der Wetterexperte.

Die Folge der extremen Trockenheit waren überall sichtbar: Neben der extremen Waldbrandgefahr, die beispielsweise am 3. August auch zu einem großen Flächenbrand unterhalb des Hambacher Schlosses bei Neustadt geführt hatte, waren auch die extrem niedrigen Pegelstände am Rhein ein großes Thema. Der Tiefststand des Sommers wurde laut Müller am 15. August mit 1,80 Metern am Speyerer Rheinpegel gemessen. „Der absolute Tiefstwert von 1,52 Meter vom 4. Januar 1954 wurde somit also um rund 30 Zentimeter verfehlt“, so Müller. Die Schiffe hatten trotzdem ihre Mühe, den Rhein zu befahren.

Auf dem Kalmit-Gipfel im Pfälzerwald bei Maikammer schien die Sonne während des Sommers 868 Stunden, wie der Experte berichtet. Entlang des Rheins seien es sogar 929 Stunden gewesen. Die Südpfalz vermeldetet 915 Sonnenscheinstunden. Ähnliche Werte wurden laut Müller nur im Jahr 2003 gemessen. Am heißesten wurde es am 4. August mit 38,9 Grad in Römerberg, gefolgt von 38,7 Grad in Speyer sowie 38,2 Grad in Bad Dürkheim. „Selbst auf der Kalmit kam man bei 32,1 Grad noch gehörig ins Schwitzen“, sagt Müller, der dort eine Wetterstation betreibt. Vom 11. Juli bis 30. August gab es eine Serie von 51 Sommertagen. Dabei wurden jeweils mehr als 25 Grad gemessen. An sechs Tagen davon stieg die Temperatur sogar über die 35-Grad-Marke.

Das kommt nun auf die Pfalz zu

Zur Wochenmitte nun wird es laut den Computermodellen des Pfälzer Wetterexperten einen Umschwung geben. Ein überdurchschnittlich nasser September ist im Anmarsch. Am Donnerstag erwartet Müller 22 Grad, Regen und dichte Wolken. Die Regengüsse könnten noch durch Gewitter verstärkt werden. „Ab Freitag hält dann bereits der Vorherbst bei uns Einzug, denn dann pendeln sich bei uns in der Pfalz zum Wochenende hin die Temperaturen nur noch um die 20-Grad-Marke ein“, sagt Müller. Auch zur Monatsmitte ist keine Änderung mehr in Sicht. Es bleibt bei vielen Wolken, Regen und niedrigeren Temperaturen. „Das dürfte den Winzern ausgerechnet zur Hauptweinlese gar nicht passen“, mutmaßt der Wetterexperte.

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