Asyl Pandemie bremst Migration

Männer aus Marokko und Bangladesch sitzen in einem überfüllten Holzboot im Mittelmeer vor der Küste von Libyen.
Männer aus Marokko und Bangladesch sitzen in einem überfüllten Holzboot im Mittelmeer vor der Küste von Libyen.

Die Anzahl der Asylanträge in Europa ist 2020 um 32 Prozent zurückgegangen und lag damit so niedrig wie zuletzt 2013. Das geht aus einem am Dienstag in Malta veröffentlichten Bericht der EU-Asylagentur EASO hervor. Die einzelnen Länder zeigten aber ein unterschiedliches Bild – sowohl bei der Anzahl der Gesuche als auch bei der Quote der Anerkennungen. Maßgeblich für den Gesamtrückgang war laut der Studie die Corona-Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen. Aus dem gleichen Grund wurden deutlich weniger abgelehnte Bewerber abgeschoben.

Insgesamt beantragten 2020 in der EU sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz 485.000 Personen Schutz aufgrund von Verfolgung. Das waren ein Drittel weniger als im Vorjahr (716.000) und 64 Prozent weniger als auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 (1,4 Millionen). Zwei Drittel der Asylgesuche erfolgten in Deutschland (122.000), Frankreich (93.000) und Spanien (89.000). Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung und der Bevölkerung des jeweiligen Landes trugen aber Zypern, Griechenland und Malta die größten Lasten. 42 Prozent aller Entscheidungen in erster Instanz erkannten den Antragstellern einen Schutzstatus zu. Die größte nationale Gruppe unter den Asylsuchenden waren Syrer.

x