Pfalz-Ticker Opel: Kaiserslauterer Betriebsratschef kritisiert „Drohgebärden“ der Geschäftsleitung

Thorsten Zangerle leitet den Kaiserslauterer Opel-Betriebsrat und war am Donnerstag in mehrstündigen PSA-Videokonferenzen präsen
Thorsten Zangerle leitet den Kaiserslauterer Opel-Betriebsrat und war am Donnerstag in mehrstündigen PSA-Videokonferenzen präsent.

Dass der zum französischen PSA-Konzern gehörende Rüsselsheimer Autobauer Opel betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausschließt, stößt auf scharfe Kritik des Kaiserslauterer Opel-Betriebsratsvorsitzenden Thorsten Zangerle: Der bis zum Jahr 2025 laufende Tarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen ausdrücklich ausschließe, sei „bindend und gültig“, sagte Zangerle am Donnerstag auf RHEINPFALZ-Anfrage. Warum es nun zu „Drohgebärden in der medialen Öffentlichkeit“ komme, sei nicht nachvollziehbar. Ein Unternehmenssprecher hatte die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen damit begründet, dass es bisher zu einer zu schwachen Akzeptanz eines zusätzlich vereinbarten freiwilligen Arbeitsplatzabbaus, der vor allem Rüsselsheim betrifft, gekommen sei.

Knapp 1500 Mitarbeiter in Kaiserslautern

Im Zulieferwerk Kaiserslautern, wo Motoren, Teile und Komponenten gefertigt werden, sind Zangerle zufolge inzwischen noch knapp 1500 Mitarbeiter beschäftigt. Seit der Opel-Übernahme durch PSA vor drei Jahren sei der Westpfalz-Standort um rund 900 Mitarbeiter durch freiwillige Programme wie Altersteilzeit, Vorruhestandsregelungen und Abfindungen geschrumpft. Zudem hätten rund 400 Leiharbeiter gehen müssen.

Damit sei klar, dass die freiwilligen Programme in Kaiserslautern sogar sehr gut und deutlich stärker als zunächst vereinbart angenommen wurden.

Ministerpräsidentin besorgt

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer kommentierte die Situation so: „Es besorgt mich sehr, dass der PSA-Konzern möglicherweise betriebsbedingte Kündigungen aussprechen will. Mir ist eine enge und vertrauensvolle Sozialpartnerschaft und Vertragstreue in den Betrieben sehr wichtig.“ Sie plädiere eindringlich dafür, dass weiterhin der Zukunftstarifvertrag mit der vereinbarten Beschäftigungssicherung eingehalten werde, so Dreyer.

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