Rheinland-Pfalz „Ohne Ärzte nützt die Telemedizin nichts“: Opposition wirft Landesregierung Untätigkeit vor

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Die Opposition im Landtag begrüßt zwar das von der Regierung angestoßene Pilotprojekt zum Einsatz von Telemedizin-Assistenzen (TMA), sieht darin jedoch keine Lösung zur Sicherungen der Hausarztversorgung auf dem Land.

Die CDU-Abgeordnete Hedi Thelen warf der Landesregierung am Mittwoch im Landtag vor, mit den TMA nichts gegen den drohenden Mangel an Hausärzten auf dem Land zu bewirken. Mehr als 60 Prozent der Hausärzte in Rheinland-Pfalz gingen in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Thelen wiederholte die Forderung ihrer Fraktion, das Land solle mehr Medizinstudienplätze schaffen. Ohne Ärzte nützen auch TMA nichts, sagte die CDU-Abgeordnete.

Sylvia Groß (AfD) warf der Regierung Untätigkeit im Kampf gegen drohenden Ärztemangel vor. Die TMA seien „eine gute Nachricht“, aber die Ärzteversorgung werde dadurch nicht besser. Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) wies die Vorwürfe zurück. Die Telemedizin-Helfer ersetzten nicht den Arzt, ergänzten aber die Versorgung. An dem Pilotprojekt beteiligten sich alle Krankenkassen. Das sei in anderen Bundesländern nicht so.

Das Pilotprojekt

Wie berichtet, beteiligen sich landesweit 24 Arztpraxen an dem Versuch. Die TMA sind speziell ausgebildete Helfer. Sie suchen die Patienten daheim auf, um beispielsweise den Blutzucker zu messen oder ein EKG zu schreiben. Diese und andere Werte können über ein Tablet dem Arzt in die Praxis geschickt werden. Dieser kann auf gleichem Weg mit dem Patienten sprechen und Diagnosen stellen. Das soll die Mediziner entlasten.

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