Maikammer/Worms Odyssee eines Frischlings: Mountainbiker packt Wildschwein ein

Der Frischling von Maikammer dürfte noch um einiges jünger gewesen sein als das Tier auf unserem Symbolbild.
Der Frischling von Maikammer dürfte noch um einiges jünger gewesen sein als das Tier auf unserem Symbolbild.

Von der seltsamen Odyssee eines Wildschwein-Frischlings aus der Pfalz am Himmelfahrtstag berichtet die Landauer Polizei. Die Beamten waren am Donnerstagabend gegen 19.40 Uhr von einem Mann aus Worms angerufen worden, der ihnen erzählte, dass er beim Radeln in der Pfalz ein Wildschweinchen aufgelesen habe.

Der 50-Jährige, so die Polizei, habe gegen 16 Uhr im Wald bei Maikammer eine Reifenpanne gehabt. Während er den Reifen flickte, habe sich das junge Schwein zu ihm gesellt und sei ihm nicht mehr von der Seite gewichen. Weil er nicht gewusst habe, was tun, habe er das Schweinchen schließlich – aus Sorge, es könnte nicht allein überleben – in den Rucksack gepackt und mit nach Hause genommen.

Mit dem Schwein zurück in die Pfalz

Allerdings wusste er dann nicht, wohin mit dem Frischling. Ein Zoo habe bereits abgelehnt, das Tier aufzunehmen. Die Polizei setzte sich mit einem Jäger in Verbindung, der dazu riet, das Tier wieder an der Fundstelle auszusetzen, damit es die Bache – die Muttersau – wieder aufnehmen könnte. Der Finder habe sich daraufhin mit dem Tier im Gepäck wieder auf den Weg in die Pfalz gemacht.

Allerdings sei ihm dann aufgefallen, dass der Frischling noch Nabelschnurreste an sich trug. Ein Tierarzt, telefonisch kontaktiert, habe bestätigt, dass das Schweinchen höchstens ein paar Tage alt sein könne und sehr wahrscheinlich nicht überleben würde, wenn es jetzt wieder ausgesetzt würde. Die Polizei stellte dann den Kontakt zu einer Jägerin her, die das Schwein aufnahm, um es mit der Flasche großzuziehen.

Für den Mountainbiker werde die Aktion trotz aller guter Absichten möglicherweise Konsequenzen haben, führt die Polizei aus: Gegen ihn werde wegen des Anfangsverdachts der Jagdwilderei ermittelt und wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Die Polizei rät aus diesem Anlass davon ab, vermeintlich verwaiste Jungtiere aus Wald und Feld mitzunehmen – besser solle man gleich die Polizei oder einen Jäger informieren.

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