Podcast „Alles Böse“ Der Frankenthaler Babymord-Prozess
Es war eines der aufreibendsten Verfahren, die Pfälzer Richter in den vergangenen Jahren stemmten: Ein Frankenthaler musste sich ab 2016 in seiner Heimatstadt verantworten, weil er seine wenige Wochen alte Tochter Senna vom Balkon geworfen und so getötet hatte. In der neuen Folge des RHEINPFALZ-Podcasts „Alles Böse“ erfahren die Hörer, warum die Justiz bei diesem Prozess an ihre Grenzen stieß: Sie verhandelte gut zweieinhalb Jahre lang über den Fall. Weshalb das Bundesverfassungsgericht zwischendurch ein Machtwort sprach und den Mann vorübergehend auf freien Fuß setzen ließ.
Irre Wahnvorstellungen ums SEK
Im Podcast-Gespräch mit seinem stellvertretenden Chefredakteur Uwe Renners verrät der RHEINPFALZ-Gerichtsreporter Christoph Hämmelmann nun außerdem, was er als Beobachter von den Erklärungen des Angeklagten für die Schreckenstat hielt. Denn der wollte sie am Ende als ein Versehen im Drogenrausch darstellen. Weshalb er von irren Wahnvorstellungen mit, zum Beispiel, einem anrückenden Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei erzählte. Doch dann ließen die Richter eine Tonaufnahme genauer analysieren. Die hatten Nachbarn eigentlich nur gemacht, um eine nächtliche Ruhestörung zu dokumentieren. Aber die verstörende Datei mit Gerumpel, Geschrei und plötzlich verstummendem Baby-Weinen wurde zum wohl wichtigsten Beweisstück im Prozess um den Tod der kleinen Senna.
Kostenlos abrufbar
Abrufbar ist der Podcast „Alles Böse“ im Webplayer auf rheinpfalz.de sowie auf gängigen Plattformen wie Spotify, Google Podcasts, Apple Podcasts oder Castbox. Ebenso kostenlos wie die neue Folge des journalistischen Formats zum Hören sind dort auch deren Vorgänger verfügbar. Die beschäftigen sich zum Beispiel mit Rockerkriminalität. Und mit den Drogen-Millionen einer Dealerbande, die von der Justiz eigentlich beschlagnahmt waren, aber dann trotzdem verschwunden sind.