Worms Nach Festspiel-Absage: Intendant Nico Hofmann spendet 10.000 Euro für freie Kunstszene

Verzichtet auf die Hälfte seines Honorars: Nico Hofmann.
Verzichtet auf die Hälfte seines Honorars: Nico Hofmann.

Er werde auf die Hälfte seines Honorars verzichten, damit mit dem Geld die freie Kunstszene gefördert werden kann. Das hatte Nico Hofmann, Ufa-Geschäftsführer und Intendant der Nibelungen-Festspiele in Worms, bereits im April angekündigt. Hintergrund ist die Absage der Uraufführung vor dem Dom 2020, weil Großveranstaltungen bis Herbst nicht möglich sind. Auf Nachfrage teilen die Festspiele nun mit, dass „in Rücksprache mit Hofmann und der Geschäftsleitung der Nibelungen-Festspiele sowie mit der Stadt Worms die Nibelungen-Festspiele GmbH und die freie Kunstszene in der Stadt Worms unterstützt werden.“ 10.000 Euro sollen an die freie Kunstszene fließen, zu der zum Beispiel Konzertveranstalter, Künstler und Theatergruppen gehören. Aktuell habe man zwei Projekte mit je 2500 Euro gefördert, so eine Pressesprecherin. Das sei zum einen die Initiative Karantena-TV gewesen, die als Ersatz für ausgefallene Veranstaltungen während des Lockdowns und danach Konzerte, Partys, Lesungen und Tanzkurse streamte. Außerdem habe die Theatergruppe Szene 9 Geld für die Inszenierung „Das Haus in Burgund“ erhalten. Das Stück ist ab 31. Juli an drei Abenden im derzeit geschlossenen Paternusbad Pfeddersheim zu sehen. Bis Ende des Jahres wolle man weitere Konzepte prüfen, um die übrigen 5000 Euro zu vergeben.

Gesamtetat von vier Millionen Euro

Das Budget der Nibelungen-Festspiele liegt bei rund vier Millionen Euro. Etwa 1,7 Millionen Euro davon kommen jährlich aus dem Haushalt der Stadt Worms, das Land fördert die Veranstaltung mit 650.000 Euro. Noch ist offen, was die Absage in diesem Jahr Land und Kommune kosten wird, heißt es auf Nachfragen.

Das für 2020 geplante Stück „hildensaga.ein königinnenstreit“ des österreichischen Dramatikers Ferdinand Schmalz soll 2022 uraufgeführt werden. Im kommenden Jahr ist die Aufführung eines Luther-Stücks aus der Feder von Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss geplant. Anlass ist, dass der Reformator vor 500 Jahren auf dem Reichstag zu Worms seine Kirchenkritik verteidigen musste.

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