Verbraucher Multiresistente Keime auf Hühnerfleisch: Lidl wehrt sich gegen Vorwürfe
Die Hühnerfleischprodukte des Discounters Lidl sollen mit einer Vielzahl von Keimen verseucht sein. Das hatte eine Untersuchung die Tierschutzorganisation „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“ am Dienstag mitgeteilt. Bei einer von ihnen beauftragten Studie seien Produkte der Lidl-eigenen Marke „Metzgerfrisch“ getestet worden. Bei 71 Prozent der Proben sind laut Albert Schweitzer Stiftung multiresistente Keime nachgewiesen worden.
Konkret sei das Enzym ESBL entdeckt worden. Dieses macht die auf dem Fleisch gefundenen Bakterien immun gegen handelsübliche Antibiotika. Laut der Tierschutzorganisation wurden am häufigsten ein Fäkalkeim gefunden, der unter anderem Magen-Darm-Infekte auslösen kann. Außerdem wurden diverse Krankheitserreger gefunden, darunter auch Salmonellen.
Kein Gesundheitsrisiko laut Lidl
Experten der Stiftung warnen in ihrem Artikel besonders Menschen mit Vorerkrankungen und geschwächtem Immunsystem vor dem Verzehr der Fleischprodukte. Zwar könnten Keime durch richtiges Garen unschädlich gemacht werden, die erforderliche Küchenhygiene könne aber nicht jeder Verbraucher einhalten.
Die hohe Keimbelastung ist laut der Stiftung auf die Bedingungen in Lidls Hühnermast zurückzuführen. Tierschutzorganisationen hatten dazu in den vergangenen Monaten mehrere Video-Recherchen aus Ställen von Lidl-Lieferanten in Deutschland, Spanien, Italien und Österreich veröffentlicht.
Der Discounter selbst hat sich laut Medienberichten nun zu Wort gemeldet und weist die Vorwürfe zurück. Es gehe keinerlei Gesundheitsgefahr vom Geflügelfleisch der hauseigenen Marke aus. Verbraucher müssten bei gängiger Zubereitung von Geflügel nichts befürchten.