Heidelberg Ermittlungsgruppe soll Motiv für Amoklauf an Universität klären

In diesem Gebäude schoss der 18-Jährige auf mehrere Menschen.
In diesem Gebäude schoss der 18-Jährige auf mehrere Menschen.

Die Polizei will mit einer Ermittlungsgruppe die Hintergründe des Amoklaufs an der Heidelberger Universität aufklären. Man habe eine Ermittlungseinheit namens „Botanik“ mit 32 Menschen gegründet, gab der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag in Stuttgart bekannt. Er sei sich sicher, dass es gelingen werde, rasch Licht ins Dunkle zu bringen. Der Name ist darauf zurückzuführen, dass das betroffene Uni-Gebäude an den botanischen Garten grenzt.

Die Ermittler konzentrieren sich nach dem Amoklauf mit zwei Toten und drei Verletzten vor allem auf das Motiv des Attentäters und die Herkunft seiner Waffen. Es werde auch mit den Angehörigen des jungen Mannes gesprochen, der am Montag in einem Hörsaal mehrfach auf Studierende geschossen hatte, sagte ein Polizeisprecher.

Der mutmaßliche Täter hatte kurz vor der Tat seinem Vater eine Whatsapp-Nachricht geschickt. Der Student hat nach Polizeiangaben geschrieben, „dass Leute jetzt bestraft werden müssen.“ „Die Eltern des Opfers haben ein großes Leid, aber auch die des Täters“, sagte der Polizeisprecher. Der Mannheimer Polizeipräsident Siegfried Kollmar hatte am Montag angekündigt: „Wir werden sein Umfeld jetzt durchleuchten in den nächsten Tagen, mit Hochdruck.“

Auch die Frage, wie der in Mannheim wohnhafte Biologie-Student an die beiden Waffen kam, von denen er eine für den Amoklauf nutzte, ist noch unbeantwortet. Es ist nur bekannt, dass der 18-Jährige die Gewehre vor wenigen Tagen im Ausland gekauft haben soll.

Trauerzug Heidelberg
Heidelberg

Amoklauf im Hörsaal: Trauerzug in der Innenstadt

Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass der Deutsche erst in dem Hörsaal des Zentrums für biologische Grundlagenforschung, in dem rund 30 Studenten waren, mehrmals schoss und sich später vor dem Gebäude selbst tötete. Eine 19- und 20-jährige Frau sowie ein 20-jähriger Mann wurden durch die Schüsse leicht verletzt. Eine 23-Jährige Studentin war am Montagnachmittag an den Folgen eines Kopfschusses gestorben.

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