Frankenthal/Ludwigshafen Mordfall Torun: Ab Mittwoch zweiter Prozess

In Frankenthal beginnt am Mittwoch ein zweiter Prozess um den Mord an dem Ludwigshafener Bauunternehmer Ismail Torun. Eine Entführer-Bande hatte ihn Anfang 2017 in einen Mannheimer Hinterhof gelockt und überwältigt. Und nachdem er fast eine Million Euro Lösegeld beschafft hatte, wurde er von den Verbrechern erdrosselt. Als seine Mörder haben Pfälzer Richter im September 2018 drei Menschen verurteilt: zwei Türken und eine als Tochter türkischer Eltern in Unterfranken geborene Deutsche.
Den Lockvogel gemacht
Diese inzwischen 46-Jährige allerdings war gar nicht dabei, als der Geschäftsmann starb. Denn sie hatte nur den Lockvogel gemacht, indem sie ihm ein vermeintlich lukratives Geschäft anbot und ihn so in die Falle lotste. Allerdings hatte sie das wenige Wochen zuvor schon einmal mit einem ersten Unternehmer getan, den ihre Komplizen dann ebenfalls ermordeten. Weshalb die Richter im ersten Verfahren sagten: Spätestens danach muss ihr klar gewesen sein, was mit den Opfern passieren würde.
Kritik des Bundesgerichtshofs vorlesen
Doch mittlerweile hat der Bundesgerichtshof entschieden: In einem zweiten Prozess muss noch einmal genauer geprüft werden, wie tief die Frau wirklich in die Sache verstrickt war. Zum Auftakt am Mittwoch sollen diese Kritik und die betroffenen Passagen aus dem ersten Urteil vorgelesen werden. Bis zum Jahresende sind neun weitere Verhandlungstage angesetzt.
Warum neue Ermittlungsergebnisse die Lage der Angeklagten eher verschlechtert haben, steht hier.
