Carlsberg Mord an polnischem Exil-Priester: Proben aus Pfälzer Friedhof untersucht

Hier wurden wegen des Giftmord-Verdachts Proben entnommen: das ehemalige Grab des Priesters Franciszek Blachnicki auf dem Carlsb
Hier wurden wegen des Giftmord-Verdachts Proben entnommen: das ehemalige Grab des Priesters Franciszek Blachnicki auf dem Carlsberger Friedhof.

Polnische Strafverfolger sagen: Sie können jetzt beweisen, dass Agenten ihres Landes 1987 den Exil-Priester und Kommunismus-Kritiker Franciszek Blachnicki in Carlsberg ermordeten. Für ihre Recherchen haben sie unter anderem Bodenproben aus dem Friedhof des Dorfs im Kreis Bad Dürkheim untersuchen lassen. Dort war der Leichnam des Geistlichen zunächst beigesetzt worden, ehe er Jahre später in sein Heimat überführt wurde. Gebraucht wurde die Pfälzer Erde offenbar für eine Art Gegenkontrolle nach der Untersuchung des Leichnams: Es sollte ausgeschlossen worden, dass tödliches Gift erst im Grab in Blachnickis Körper eingedrungen war.

Für die Probenentnahme auf dem Carlsberger Friedhof mussten die Strafverfolger aus Warschau die deutschen Behörden einschalten. Hubert Ströber, der Chef der Staatsanwaltschaft in Frankenthal bestätigt: „Wir haben Amtshilfe geleistet.“ Allerdings geht es dabei um ein Verfahren, von dem Mitstreiter der in den Fall verstrickten mutmaßlichen Ex-Agentin und politischen Aktivistin Jolanta G. behaupten: Es diene nur dazu, die heute 73-Jährige und ihren Einsatz für Flüchtlinge und sexuelle Minderheiten zu diskreditieren. In Wirklichkeit habe es gar keinen Mord gegeben.

Wie Ströber auf diesen Vorwurf reagiert, steht im ausführlichen Bericht.

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