Berlin Merkel setzt bei Flüchtlingsfrage auf Afghanistans Nachbarstaaten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlässt eine Pressekonferenz im Kanzleramt über die aktuellen Entwicklungen in Afghanistan.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlässt eine Pressekonferenz im Kanzleramt über die aktuellen Entwicklungen in Afghanistan.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angekündigt, den afghanischen Nachbarstaaten schnell Hilfe anzubieten, um Fluchtbewegungen nach Europa unter Kontrolle zu halten. „Hier geht es vor allen Dingen darum, dass wir den Nachbarstaaten helfen, in die die afghanischen Flüchtlinge gegebenenfalls kommen“, sagte Merkel am Montagabend bei einer Pressekonferenz zur Krisenlage in Afghanistan.

Im Vordergrund stehe dabei die Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Pakistan, sagte Merkel. Wichtig sei es auch, Kontakt zum UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR aufzunehmen. Darüber werde am Mittwoch auch das Bundeskabinett beraten.

Es sei wichtig, den vielen Menschen, die nicht direkt mit deutschen Institutionen und für Deutschland gearbeitet hätten, eine „sichere Bleibe in der Umgebung von Afghanistan“ zu geben, sagte die Kanzlerin. Merkel warnte davor, im Zusammenhang mit Geflüchteten Fehler aus der Vergangenheit zu wiederholen. Als Fehler benannte sie etwa, das UNHCR oder das Welthungerhilfe-Programm nicht mit ausreichend Geld ausgestattet zu haben und „dass Menschen sich dann auf den Weg gemacht haben, aus Jordanien, aus Libanon, aus Syrien direkt nach Europa zu kommen“. Es gehe nun darum, schneller zu reagieren und den Nachbarstaaten von Afghanistan ausreichend Hilfe anzubieten, erklärte die Kanzlerin.

Merkel hatte am Abend bei der Pressekonferenz im Kanzleramt eine Erklärung zur Lage in Afghanistan abgegeben und dabei die Entwicklungen rund um die Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban als „überaus bitter“ bezeichnet.

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