Bordeaux Mehr als 900 tote Delfine in diesem Winter an der französischen Atlantikküste angespült

Ein Delfin im Schwarzen Meer. Delfine, die zur Ordnung der Wale gehören, gibt es überall auf der Welt.
Ein Delfin im Schwarzen Meer. Delfine, die zur Ordnung der Wale gehören, gibt es überall auf der Welt.

An der französischen Atlantikküste sind nach Angaben eines Forschungsinstituts in diesem Winter mindestens 910 tote Delfine angeschwemmt worden - so viele wie noch nie. Allein seit einer Woche wurden über 400 Tiere angespült, teilte das das ozeanografische Observatorium Pelagis mit Sitz in La Rochelle am Freitag mit.

Erste Untersuchungen der Meeressäuger zeigten demnach, dass einige der Tiere erst seit einigen Tagen, andere schon seit mehreren Wochen tot waren. Die untersuchten Delfine trugen Spuren am Körper, die auf Verletzungen durch Fischernetze, Fischereiausrüstung oder Schiffsschrauben hindeuteten.

Durchschnittlich wurden in den Jahren 2017 bis 2020 in jedem Winter ab Mitte Dezember bis März rund 850 tote Delfine an der französischen Atlantikküste angespült. Sie nähern sich insbesondere kurz vor Frühlingsbeginn den Küsten, um nach Nahrung zu suchen, wo ihnen industrielle Fischerboote in die Quere kommen.

Die Regierung in Frankreich setzte bislang auf Kameras an den Booten oder auf Methoden der Abschreckung, um die Delfine von den Booten fernzuhalten.

Nichtregierungsorganisationen und Naturschützer fordern hingegen ein Fischereiverbot in den Monaten Februar und März und haben eine entsprechende Klage gegen die Regierung erhoben. Eine Entscheidung des Staatsrats, des höchsten französischen Verwaltungsgerichts, wird demnächst dazu erwartet.

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