Berlin Medien: Deutsche Waffenkonzerne für Schusswaffengewalt in USA mit verantwortlich

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Einem investigativen Medienbericht zufolge sind europäische Waffenhersteller mehr als bisher bekannt für die in den USA herrschende Schusswaffengewalt verantwortlich. Wie eine am Freitag veröffentlichte Recherche des „Tagesspiegels“ in Zusammenarbeit mit dem „ZDF Magazin Royale“ zeigt, profitieren auch Lieferanten aus Deutschland und Österreich vom „Waffenwahn“ in den USA.

Den Recherchen zufolge führten Todesschützen bei Schusswaffenangriffen in den USA in einem Drittel der Fälle Waffen europäischer Konzerne mit sich, bei Schulmassakern sogar in 45 Prozent der Fälle.

„Die europäischen Waffenkonzerne verkaufen nicht nur Pistolen und Gewehre in den USA, sie sorgen mit ihren zum Teil massiven Spenden an die NRA und andere Waffenlobbygruppen auch dafür, dass die US-amerikanische Waffengesetzgebung so lax und zahnlos bleibt, wie sie ist – mit den bekannten, tödlichen Folgen“, sagte „Tagesspiegel“-Redakteur Dennis Pohl.

Kein rein amerikanisches Problem

„Die Epidemie der Waffen, wie sie US-Präsident Joe Biden nannte, ist kein rein amerikanisches Problem, solange die Gewinne aus dem Waffengeschäft auch in Deutschland und Österreich landen“, sagte die USA-Korrespondentin der Zeitung, Juliane Schäuble.

Für die Recherchen haben der „Tagesspiegel“ und das „ZDF Magazin Royale“ von Jan Böhmermann über Monate Dokumente ausgewertet, Fotos und Videos verifiziert, Experten und Aktivisten befragt und Überlebende von US-Massakern interviewt.

In den USA sterben jedes Jahr mehr als 40.000 Menschen durch Schusswaffen. „Jetzt wird klar, wie sehr europäische Waffenhersteller darin verstrickt sind“, hieß es laut „Tagesspiegel“.

kbh

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