Rheinland-Pfalz Land hält trotz Vorfall mit antisemitischem Historiker an Ditib fest

Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) hält an der Zielvereinbarung mit Ditib fest.
Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) hält an der Zielvereinbarung mit Ditib fest.

Nach einem Krisengespräch mit der kommissarischen Spitze des rheinland-pfälzischen Islamverbands Ditib hat Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) am Freitag mitgeteilt, dass das Land an der Zielvereinbarung mit der islamischen Religionsgemeinschaft festhält. In der Zielvereinbarung geht um die Frage, ob Ditib am islamischen Religionsunterricht an rheinland-pfälzischen Schulen mitwirken kann.

Rücktritt des Vorsitzenden

Anlass für das Krisengespräch war die Einladung des türkischen Historikers Ahmet Simsirgil für eine Online-Veranstaltung der Ditib Rheinland-Pfalz am 21. März. Simsirgil verbreitet nach Darstellung des Ministeriums homophobe und antisemitische Ansichten sowie Verschwörungsmythen. Er steht nach Medienberichten der AKP des türkischen Präsidenten Erdogan nahe. Nachdem die Tageszeitung „Welt“ über die Einladung berichtet hatte, wurde die Veranstaltung abgesagt, der Vorsitzende des Landesverbandes, Yilmaz Yildiz, ist zurückgetreten.

Am Freitag sagte Wolf, der Verband habe Verantwortung übernommen und „einschneidende Konsequenzen“ gezogen, nicht nur personell, auch strukturell. „Wir sehen darin den Willen Ditibs, den verbandsinternen Reformprozess fortzusetzen und die Zielvereinbarung zum Erfolg zu führen“, so Wolf weiter.

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