Wirtschaft KSB-Gewinn leidet unter schwierigen Bedingungen

Das KSB-Werk in Frankenthal.
Das KSB-Werk in Frankenthal.

Der Frankenthaler Pumpen- und Armaturenhersteller KSB hat im ersten Halbjahr 2022 den Auftragseingang deutlich steigern können. Der Gewinn leidet unter widrigen Umständen.

Um 19,1 Prozent liegt der Auftragseingang bei KSB in den ersten sechs Monaten 2022 über dem Vorjahresniveau. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, bedeutet das eine Steigerung um 238,2 Millionen Euro auf rund 1,487 Milliarden Euro. Der Umsatz liegt mit gut 1,145 Milliarden Euro um 3 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Im Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schlägt sich der Aufschwung allerdings nicht nieder. Wie KSB berichtet, liegt er mit 53,5 Millionen Euro leicht unter dem Wert des Vorjahres (53,6 Millionen Euro). Grund dafür seien widrige Umstände, mit denen das weltweit vertretene Unternehmen 2022 zu kämpfen hatte.

Probleme wegen Corona, dem Wetter und Hackern

So sei das KSB-Werk in Shanghai von den chinesischen Corona-Maßnahmen getroffen worden und habe acht Wochen lang teilweise schließen müssen. Im Armaturen-Werk im französischen La Roche-Chalais habe es einen schweren Hagelschaden gegeben. Neben dem russischen Überfall auf die Ukraine habe vor allem ein größerer Cyber-Angriff vor Ostern dem Unternehmen zu schaffen gemacht.

In den drei deutschen Niederlassungen stand deshalb die Produktion über die Feiertage still. Um die IT-Systeme zu schützen, waren alle Server heruntergefahren und vom Netz getrennt worden. In Deutschland waren von der Betriebsruhe rund 4500 Mitarbeiter betroffen. Weil der Angriff über das Internet erfolgte, war das Unternehmen Anfang Juni noch nicht wieder mit dem Internet verbunden. Woher die Cyberattacke kam, ist unklar.

Trotz alledem zeigt sich KSB-Vorstandssprecher Stephan Tillmann in einer Pressemitteilung am Donnerstag zuversichtlich. „Wir haben den Cyber-Angriff erfolgreich abgewehrt und arbeiten wieder vollumfänglich.“ Man sei zuversichtlich, die Jahresziele zu erfüllen.

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