Coronavirus Kriminalität in Rheinland-Pfalz durch Corona-Maßnahmen rückläufig

Bekommt durch das Coronavirus unerwartet Schützenhilfe bei der Kriminalitätsbekämpfung: Innenminister Roger Lewentz
Bekommt durch das Coronavirus unerwartet Schützenhilfe bei der Kriminalitätsbekämpfung: Innenminister Roger Lewentz

Die Einschränkungen durch die Corona-Verordnung haben eine deutliche Entwicklung auf die Kriminalitätsentwicklung, teilte Innenminister Roger Lewentz (SPD) in einem Pressegespräch am Mittwoch in Mainz mit. Zusammen mit dem Präsidenten des Landeskriminalamtes, Johannes Kunz, und dem Inspekteur der Polizei, Jürgen Schmitt, sprach Lewentz über die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeit der Polizei. „Wir sehen, dass sich die beschränkte Bewegungsfreiheit beispielsweise in einer rückläufigen Straßenkriminalität zeigt. Der aktuelle Trend schlägt sich auch in sinkenden Fallzahlen etwa bei Körperverletzungen nieder“, so der Minister.

Polizeipräsident Kunz rechnet mit einer Verlagerung der kriminellen Aktivitäten: „Wir beobachten bestimmte Phänomene wie beispielsweise neue Betrugsvarianten, die Entwicklung der Cyberkriminalität oder auch die Fälle der häuslichen Gewalt, weil wir im Kontext der Corona-Pandemie hier Veränderungen erwarten können“. So werde in Einzelfällen beispielsweise festgestellt, dass vorgebliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines „Gesundheitsamtes“ vor Ort „kostenpflichtige und schnelle Corona-Tests“ anböten, um die Menschen abzuzocken. Um sich der neuen Lage anzupassen, soll die Homepage www.cybersicherheit-rlp.de um einen spezifischen Bereich erweitert werden, der Präventionstipps zu den erwartbaren Cyberstraftaten enthält. Auch andere Präventionsangebote werden angepasst und zielgruppenspezifisch ausgegeben.

„Insgesamt wirkt sich der verordnete Rückgang des öffentlichen Lebens auf sinkende Fallzahlen der sonst üblichen Laden- oder Taschendiebstähle, Betrügereien, Sachbeschädigungen, Streitereien, Körperverletzungen oder auch die Drogenkriminalität aus“, so Kunz. Das schlage in den Fallzahlen der letzten fünf Wochen deutlich zu Buche: In allen Deliktsbereichen ergeben sich sehr deutliche Rückgänge, die zum Teil im zweistelligen Bereich liegen.

Der Inspekteur der Polizei, Jürgen Schmitt, zeigte sich insgesamt zufrieden damit, dass die große Mehrheit der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer die aktuellen Beschränkungen einhalten und vergleichsweise wenige Verstöße zu ahnden sind. „Wir werden auch über die Osterfeiertage im öffentlichen Raum stärker präsent sein, die Bürgerinnen und Bürger auf die geltende Rechtslage hinweisen und wenn nötig im Einzelfall auch sanktionieren“, so Schmitt.

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