SÜW Kein Interesse an E-Ladesäulen trotz Fördermitteln?

In der Verbandsgemeinde Edenkoben gibt es vereinzelt E-Ladesäulen, etwa auf dem Paul-Gillet-Platz in Edenkoben.
In der Verbandsgemeinde Edenkoben gibt es vereinzelt E-Ladesäulen, etwa auf dem Paul-Gillet-Platz in Edenkoben.

Der Bund übernimmt 80 Prozent der Kosten für das Aufstellen von E-Ladesäulen. Gleisweiler hat davon gehört und die Förderung beantragt, als erste Gemeinde in der Verbandsgemeinde Edenkoben. Wissen die anderen Dörfer nicht darüber Bescheid oder sehen sie keinen Bedarf?

Von Ali Reza Houshami

Um auch in seinem Ort einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten, kommt für Gleisweilers Ortsbürgermeister Thomas Rothgerber die Bundesförderung für E-Ladesäulen ganz gelegen. Das Verkehrsministerium unterstützt Kommunen finanziell bei der Anschaffung der Geräte. Es übernimmt 80 Prozent der Kosten. In Gleisweiler würden dann laut Rothgerber statt 22.500 Euro lediglich 4500 Euro auf die Gemeinde entfallen.

Den Standort für die Ladesäulen hat der Dorfchef bereits im Blick. Sie sollen am Feuerwehrgerätehaus stehen. „Dort sind die technischen Voraussetzungen erfüllt“, erklärt Rothgerber. Wird der Förderantrag bewilligt, dürften die Geräte dort bis Ende 2022 stehen.

Ladesäulen in der VG bislang in privater Hand

Was Rothgerber in diesem Zusammenhang anmerkt: Er habe nur zufällig von den Zuschüssen gehört. Als er erfuhr, dass ein ortsansässiger Gastronom Aufladepunkte für E-Autos auf seinem Gelände plant. Nach Gesprächen mit dem Wirt und später mit den Pfalzwerken wurde er auf das Förderprogramm aufmerksam. Wie sich später herausstellte, ist Gleisweiler das erste Dorf in der Verbandsgemeinde Edenkoben, das die Zuschüsse einfordert. Liegt das an der Unwissenheit oder mangelndem Interesse der Gemeinden?

Wie die Pressestelle der Verwaltung auf Anfrage mitteilt, gibt es in der Verbandsgemeinde hier und da Ladepunkte für E-Autos, etwa auf dem Paul-Gillet-Platz in Edenkoben oder am Einkaufsmarkt in Edesheim. „Allerdings gibt es keine, die von einer Gemeinde finanziert und betrieben werden.“ Es tue sich in dieser Angelegenheit aber etwas: Geplant sei, in Kooperation mit den Pfalzwerken im Bereich des Rathauses eine Ladesäule zu montieren.

Auf Initiative von Ortsbürgermeister angewiesen?

Die genannte Bundesförderung hatte die Verwaltung nicht auf dem Schirm, wie sie auf Anfrage mitteilt. Allerdings ist das für Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé (CDU) nicht überraschend. „Es gibt unzählige Fördermittel, die zudem noch an viele Auflagen gebunden sind, sodass erst nach individueller Prüfung geklärt werden kann, wer Chancen auf einen positiven Bescheid hat.“

Im Edenkobener Rathaus hielten Sachbearbeiter zwar Ausschau nach Fördermöglichkeiten. Die Erfahrung zeige aber, dass die Initiative der Ortsbürgermeister entscheidend sei, dass sich etwas bewegt. „Sie kommen mit ihren Ideen zu uns in die Finanzabteilung, dann schauen wir mit Blick auf den Haushalt der Kommune, was möglich ist und ob es Fördermittel gibt“, sagt Gouasé. Entscheidungsträger könnten sich vorab auch beim Gemeinde- und Städtebund über Zuschüsse erkundigen. Die Interessensvertretung der rheinland-pfälzischen Kommunen listet diese in ihrem Informationsportal auf.

Wo E-Ladesäulen geplant sind

In anderen Ortschaften der VG sind E-Ladesäulen ebenfalls Thema. In Edesheim etwa sollen sie laut Ortsbürgermeisterin Sigrid Schwedhelm-Schreiner (FWG) auf dem Veltenplatz nach dessen Neugestaltung aufgestellt werden. Amtskollege Armin Pister (FWG) aus Rhodt hat den Parkplatz in der Edesheimer Straße als Standort ausgespäht. Das seien aber seine eigenen Überlegungen, nachdem er im Berufsalltag von dieser Bundesförderung gehört habe. „Die Thematik muss noch im Gemeinderat besprochen werden“, sagt Pister, der sich gerade zum Thema Umweltschutz mehr Informationen über Fördermöglichkeiten wünscht. Das Ehrenamt sei zeitintensiv genug, um auch noch Fördertöpfe im Blick zu behalten. Wie Weyhers Ortschef Andreas Möwes (CDU) berichtet, sind Aufladepunkte auch in seiner Gemeinde Thema gewesen. Sie könnten am Dorfgemeinschaftshaus stehen. Nur die Förderung der Geräte war bislang noch nicht geklärt.

Pister könnte sich einen Klimaschutzmanager in der VG gut vorstellen. Dieser Posten ist bereits in anderen Kommunen geschaffen worden, etwa in den Verbandsgemeinden Landau-Land und Bad Bergzabern. Im Verbandsgemeinderat Edenkoben war diese Stelle bislang noch kein Thema. Allerdings haben Eberhard Frankmann (CDU) und Rothgerber (Grüne) nach ihren Nominierungen zu Bürgermeisterkandidaten der VG angekündigt, solch einen Mitarbeiter künftig in der Verwaltung zu beschäftigen.

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