Rheinland-Pfalz Kachelmann zur Flutkatastrophe: „Niemand muss sterben bei dieser Wetterlage“

Jörg Kachelmann, Schweizer Meteorologe und Geschäftsführer der Kachelmann GmbH, nimmt an der Sitzung des Untersuchungsausschusse
Jörg Kachelmann, Schweizer Meteorologe und Geschäftsführer der Kachelmann GmbH, nimmt an der Sitzung des Untersuchungsausschusses des rheinland-pfälzischen Landtags zur Flutkatastrophe im Plenarsaal teil.

Als Zeuge im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des rheinland-pfälzischen Landtags fand der Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann am Freitag deutliche Worte. „Es ist immer genug Zeit, das Richtige zu tun, niemand muss sterben bei einer solchen Wetterlage. Wenn Menschen erzählen, die Flut kam ganz plötzlich. Das stimmt für die Menschen vor Ort, aber für die Behörden zeichnet sich das vorher ab.“

Eine Luftaufnahme zeigt die Zerstörungen an der Ahr, nachdem in der Nacht auf den 15. Juli 2021 eine Flutwelle auch das Dorf Ins
Rheinland-Pfalz

Meteorologen zur Flutkatastrophe: Extremwetter war vorhersehbar

Die Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz in der Nacht zum 15. Juli 2021 hat nicht nur viele Häuser zerstört, 134 Menschen kamen ums Leben, zwei werden noch vermisst, 766 Personen wurden verletzt. Auf die Frage des Ausschussvorsitzenden Martin Haller (SPD), wann konkret klar war, dass das Ahrtal von dem Starkregen betroffen sein werde, sagte Kachelmann, am Sonntag, den 11. Juli, war „das Moment des Aufwachens“. Montags hätte die Bevölkerung von den Behörden auf eine mögliche Evakuierung vorbereitet werden müssen. „Am 14. Juli zwischen zehn und elf Uhr war klar, dass etwas passieren würde, was seit Beginn der Messungen noch nicht passiert ist.“ An diesem Tag seien keine Modelle mehr nötig gewesen. Denn bei angespannter Hochwasserlage seien weitere und sehr ergiebige Regenfälle für den Abend bereits auf dem Radar absehbar gewesen.

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