Sportpolitik IOC empfiehlt Rückkehr von Russen und Belarussen in den Weltsport
Russland und Belarus bleiben von internationalen Sportveranstaltungen ausgeschlossen, die Athleten beider Länder allerdings nicht unbedingt. So lässt sich der Beschluss des Internationalen Olympischen Komitees zusammenfassen. Wie Präsident Thomas Bach am Dienstagmittag in Lausanne verkündete, empfiehlt das Komitee, dass Sportler wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können, wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen.
So müssen sie als neutrale Athleten antreten – ohne Flagge und Hymne – und die Anti-Doping-Richtlinien erfüllen. Zudem müssen sie nachweisen, den Krieg in der Ukraine nicht aktiv zu unterstützen. „Wir können keine Lösung bieten, die allen gefällt“, sagte Bach. Athleten aus Russland und Belarus, die dem Militär angehören, bleiben ausgeschlossen, ebenso Mannschaften der beiden Nationen. Dass das IOC diesen Schritt geht und die Rückkehr von russischen Sportlern in den Weltsport ermöglicht, war erwartet worden – und sorgte bereits im Vorfeld für massive Kritik. Der Deutsche Olympische Sport hatte sich gegen die erwartete Empfehlung ausgesprochen, schloss einen Olympia-Boykott jedoch aus. Auch der Sportausschuss des Bundestags, dem die Pfälzer Abgeordneten Christian Schreider (SPD) und Johannes Steiniger (CDU) angehören, fordert, dass die „Rote Karte für Russland bleiben muss“. „Eine diskutierte Teilnahme unter vermeintlich neutraler Flagge ist der falsche Weg“, heißt es in einer Stellungnahme von SPD, FDP, Grünen und CDU, „auch diese würde zu Propagandazwecken ausgeschlachtet.“ Das habe die Vergangenheit gezeigt.
Eine Entscheidung über eine Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an den Olympischen Spielen 2024 in Paris und den Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo 2026 werde „zu gegebener Zeit“ getroffen, sagte IOC-Präsident Bach. Man wolle abwarten, wie die Empfehlung des IOC für die Rückkehr der Sportler umgesetzt und eingehalten werde. „Es ist eine extrem komplizierte Situation, in der sich jeden Tag, jeden Monat etwas verändern kann“, sagte Bach.