Pferdesport Herpesvirus: Zehntes Pferd gestorben

Eine aggressive Form des Herpesvirus beim Pferd hält derzeit die Reitsportwelt in Atem.
Eine aggressive Form des Herpesvirus beim Pferd hält derzeit die Reitsportwelt in Atem.

Nach dem Herpesvirus-Ausbruch bei einem Springturnier im spanischen Valencia sind nun offiziell zehn Pferde an den Folgen der Krankheit gestorben. Dies bestätigte der Weltreitverband FEI. Zwei Pferde starben demnach auf dem Turniergelände, vier in der Klinik von Valencia, zwei in Barcelona und zwei nach der Rückkehr aus Spanien in Deutschland.

Impfpflicht in der Diskussion

In Deutschland werden inzwischen nicht nur von Tierärzten Rufe nach einer Impfpflicht für Turnierpferde gegen Herpesviren lauter. Aktuell kommt es allerdings aufgrund der hohen Nachfrage zu Engpässen beim Impfstoff. Der Galopprennsport hat bereits am Freitag Impfungen zur Teilnahmebedingung für Renntage gemacht.

Eine Impfung gegen den Erreger EHV-1 kann den Ausbruch der Erkrankung beim einzelnen Pferd nicht sicher verhindern. Jedoch führt die Impfung dazu, dass ein infiziertes Pferd weniger Viren ausscheidet – somit sinkt das Risiko einer Krankheitsübertragung. Die Impfung hat vor allem dann einen Effekt, wenn möglichst alle Pferde in einem Stall geimpft sind. Je mehr Tiere immunisiert sind und damit weniger Viren ausscheiden, desto mehr sinkt auch der Infektionsdruck. Die Impfung kann zudem die Krankheitsanzeichen, die Herpes hervorruft (Infekte der oberen Atemwege, Lähmungen, Gebärmuttererkrankungen bei Stuten), in vielen Fällen abmildern.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) befürwortet zudem grundsätzlich eine Meldepflicht für Herpes bei den Behörden.

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