Kirchheim/Weisenheim Am Berg Gutachten nach Unfall mit drei Toten: Jaguar-Fahrer war zu schnell unterwegs

Die Unfallstelle an Allerseelen 2021.
Die Unfallstelle an Allerseelen 2021.

Der Jaguar-Fahrer war zu schnell: Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das der Staatsanwaltschaft Frankenthal seit Dienstag vorliegt. Der Mann aus dem Kreis Bergstraße war mit 140 bis 150 Kilometer pro Stunde auf der Strecke unterwegs – erlaubt sind 100.

Bei dem Unfall auf der Kreisstraße zwischen Kirchheim und Weisenheim am Berg sind am 19. September 2020 zwei junge Frauen und ein Kleinkind ums Leben gekommen, nachdem ein Jaguar-Fahrer mit dem Mitsubishi zusammenprallte, in dem diese saßen. „Der Fahrer war an dieser Stelle zu schnell unterwegs“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber am Dienstag zur RHEINPFALZ. Erlaubt sind auf jener Strecke Tempo 100, der Mann sei mit „sicher“ 140 Kilometer pro Stunde, „wahrscheinlich aber 150“ unterwegs gewesen. Als der Jaguar gegen den Mitsubishi prallte, hatte er zwischen 122 und 127 Kilometer pro Stunde auf dem Tacho – der Mitsubishi war zum Zeitpunkt der Kollision mit 65 km/h unterwegs, zuvor sei er mit einer Geschwindigkeit von unter 100 gefahren.

Zum Gedenken an die Opfer: Blumen, Kerzen und Kuscheltiere an der Unfallstelle.
Kirchheim

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Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung

Die Staatsanwaltschaft Frankenthal ermittelt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung gegen den damals 28-Jährigen aus dem Kreis Bergstraße, geprüft werde außerdem, ob der Fahrer ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen gefahren ist. Es sei kein weiteres Auto involviert gewesen, betont Ströber. Aber der entsprechende Paragraf im Strafgesetzbuch besagt, dass es sich auch um ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen handle, wenn man „sich als Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“. Anders gesagt: Es stellt sich die Frage, ob der Mann „ein Rennen gegen sich selbst“ gefahren sein könnte. Auf der Strecke könne man nicht dermaßen schnell unterwegs sein, ohne dabei aus der eigenen Spur und aus der vor der Unfallstelle liegenden Kurve getragen zu werden.

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